Fotofallen zeigen drei Räuber: Liebschützberger Klau-Wölfin "Lampi" hat jetzt eine Bande
Liebschützberg - Sie streift durch Gärten, klaut Solarlampen, zerbeißt Fußbälle und spielt mit Gartenschläuchen - "Lampi", die Klau-Wölfin von Liebschützberg.
Die wenig begeisterten Bewohner der Gemeinde müssen sich offenbar an die diebische Nachbarin gewöhnen. Denn das etwa zweijährige Jungtier, das dem Rudel Gohrischheide entstammt, ist offenbar dabei, sich im Nordsächsischen einzurichten - und hat auch noch Verwandtschaft im Schlepp.
In den Akten der Fachstelle Wolf beim Landesumweltamt firmiert die Wölfin unter der Bezeichnung "GW2719f". In Liebschützberg kennt man sie dank ihrer Vorliebe für Solarlampen hingegen unter dem Namen "Lampi".
Nachdem im Sommer vergangenen Jahres immer mehr Berichte über Streifzüge der Räuberin durch hiesige Gärten bei der Behörde eingetroffen waren, wurde das Monitoring intensiviert.
Das Tier weise ein typisches territoriales Verhalten auf, teilte das Landesamt jetzt mit. Die Wölfin nutze die Nord-Ost-Flanke der Siedlung als einen von mehreren Wegen bei der Kontrolle ihres Territoriums.
Zahlreiche Markierungsstellen, Losungsfunde (Kot) und Trittsiegel seien dokumentiert worden.
22 Schafs- und drei Gehegewildtiere fielen Wölfen zum Opfer
Und offenbar ist "Lampi" nicht allein. Aufnahmen aus Fotofallen würden insgesamt drei Wölfe am Rande der Siedlung im Ortsteil Borna zeigen, erklärte die Behörde. Als neues Wolfsterritorium könne Liebschützberg aber noch nicht bestätigt werden.
"Derzeit ist noch unklar, ob das Rudel der Gohrischheide sich aufgrund des Waldbrandes im vergangenen Sommer nach Süden verlagert hat oder ob es sich um einen eigenständigen Etablierungsversuch der Jungwölfin handelt."
Immerhin erklärt das Bildmaterial jetzt auch den Anstieg der Risse in der Gegend. So wurden im vergangenen Jahr in Liebschützberg 22 Schafe und drei Gehegewildtiere Opfer tödlicher Wolfsattacken.
Titelfoto: Bildmontage: LfULG Sachsen, Sven Bartsch, Antje Schilling