Flugzeuge, Bahnwaggons, Windräder: Rothenburg plant das Mega-Recycling
Rothenburg/Oberlausitz - Think big – "Groß denken" schreibt man am Flugplatz Rothenburg (bei Görlitz) wirklich groß. Nach zwei Fliegern sollen hier künftig auch Zugwaggons oder Windkraftanlagen zerlegt und alles Brauchbare recycelt werden. Echt jetzt? Bei dieser Frage schaut man gespannt nach Dresden. Und nach Chemnitz.
Eine Landebahn, wenige Hangars, ein paar Gewerbeansiedlungen, irgendwo ein Sportflugzeug – der Flugplatz Rothenburg liegt noch "jottweedee", aber vielleicht schon bald am Puls der Zeit.
Auf der 310 Hektar großen Fläche soll nämlich ein moderner Technologiecampus als CO2-neutraler Gewerbestandort entstehen. Im Kern geht es dabei um das Thema Recycling und Erneuerbare Energien.
"Wir wollen Kreislaufwirtschaft komplex denken", sagt Thomas Rublack (41), Flugplatz-Geschäftsführer und Dezernent im Landratsamt Görlitz.
Komplex bedeutet in diesem Fall auch groß: In einem Pilotprojekt ließen die Elbeflugzeugwerke Dresden (EFW) bereits zwei Airbusse zerlegen.
In einem Landesprojekt mit den Technischen Universitäten Dresden und Chemnitz wird derzeit geprüft, ob vor Ort auch Zugwaggons oder Windkrafträder gewinnbringend recycelt werden können.
Anlage habe gezeigt, dass Flugzeug-Recycling in Deutschland machbar ist
Auch die Themenkreise Batterie-Recycling und Autonomes Fliegen könnten am künftigen Gewerbestandort eine Rolle spielen, sagt Rublack.
Ein Gleisanschluss, eine 108 Hektar große Fotovoltaikanlage (mit bereits geplanten Erweiterungen) zur Erzeugung von grünem Strom sind schon da.
Man habe gezeigt, dass Flugzeug-Recycling in Deutschland machbar ist, so Rublack. "Alles andere muss die laufende Auswertung ergeben."
Aber das wird noch dauern. Das Forschungsvorhaben ist erst am Anfang, die Ergebnisse des EFW-Projekts sollen laut einer Sprecherin frühestens im Mai vorliegen.
Titelfoto: Eric Münch