"Flammen aus der Filmmaschine": Sächsischer Schmalfilm-Sammler zeigt seine Schätze

Wurzen - Vorsichtig setzt Frank Janosch (41) eine Filmrolle auf den Projektor und zieht den Super-8-Film durch die Maschine. Etwa einmal im Monat gibt er eine Vorführung vor etwa 30 Leuten, unter anderem im Café "Zur Birkenbuschin" in Hohburg bei Wurzen.

Frank Janosch (41) präsentiert bei einer Vorführung den Film in der Dose.
Frank Janosch (41) präsentiert bei einer Vorführung den Film in der Dose.  © Ralf Seegers

Seine Motivation: "Ich will, dass die schönen alten Filme nicht in Vergessenheit geraten." Neben einem Filmprojektor aus den 70er-Jahren und Filmrollen hat er für die Vorführungen zwei Tonbandgeräte, Tonbänder, einen Röhrenverstärker aus den 40er-Jahren, die passende Lautsprecherbox, Tonmischer, Lichtregler und eine Leinwand dabei.

"Hier ist nicht mal ein Kabel modern", erklärt Frank. "Ich möchte alles so original wie möglich belassen, damit der Filmabend auch das Flair von früher hat."

Bevor es losgeht, stellt er am Projektor Bildschärfe und -größe ein, testet den Ton und überprüft, ob alle Zuschauer auf ihren Plätzen gut sehen. Trotz der intensiven Vorbereitung sind Pannen nicht ausgeschlossen. "Ich habe auch erlebt, dass Flammen aus der Filmmaschine kommen", erinnert sich Frank.

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Ein Filmriss ist auch ziemlich böse, lacht er. Den kann der 41-Jährige jedoch kleben. Schlimmer ist es, wenn die Maschine den Film "frisst" und zerstört - "zack, ist ziemlich viel Geld weg".

Immer vor Beginn erzählen der Experte und Café-Besitzerin Julia Lehne (42) dem Publikum ein paar Fakten zum Film.
Immer vor Beginn erzählen der Experte und Café-Besitzerin Julia Lehne (42) dem Publikum ein paar Fakten zum Film.  © Ralf Seegers

Super-8-Filme kosten teilweise weit über 1000 Euro

Pure Muskelkraft: Nach der Vorstellung muss der Film per Hand zurückgespult werden.
Pure Muskelkraft: Nach der Vorstellung muss der Film per Hand zurückgespult werden.  © Ralf Seegers

Preislich gehen Super-8-Filme ab etwa 300 Euro los und können weit über 1000 Euro kosten. "Das hängt von Zustand, Länge und Bekanntheit des Films ab", erklärt der Sammler.

Weit über 150 Super-8-Filme aller Genres hat er in seinem Archiv, die vorführbereit sind. Darunter finden sich Klassiker wie "Die Feuerzangenbowle" (1944) mit Heinz Rühmann, mehrere Elvis-Filme, der Horror-Streifen "Die Nacht der lebenden Toten" (1968) oder die Heimat-Komödie "Flitterwochen" (1936). Dazu kommen weitere Filme auf anderen Formaten.

Zur Filmvorführung denkt sich Frank zusammen mit Café-Besitzerin Julia Lehne (42) ein Rahmenprogramm aus und sie ziehen zum Film passende Kostüme an. "Hinsetzen und Filme zeigen kann jeder - aber das ganze Wissen zum Film und das Drumherum macht es aus", findet die 42-Jährige.

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Als Nächstes zeigt Frank "Die Feuerzangenbowle" (10. Oktober, 18 Uhr) und verschiedene Musikfilme (17. Oktober, 18 Uhr) im Schulmuseum Dresden sowie "Dracula" (25. Oktober) im Café "Zur Birkenbuschin".

Licht aus, Vorhang auf: Die Filmmaschine ist fleißig am Rattern.
Licht aus, Vorhang auf: Die Filmmaschine ist fleißig am Rattern.  © Ralf Seegers

Und schon am heutigen Freitag (19.30 Uhr) läuft in der Gaststätte "Zur Kastanie" Nerchau (bei Grimma) der Elvis-Streifen "Café Europa" - sogar mit Live-Musik.

Titelfoto: Bildmontage: Ralf Seegers

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