FFP2-Panne! Linken-Politiker (40) bekommt Gratis-Masken, obwohl die nur für Senioren vorgesehen sind
Kamenz - Manche Geschenke machen dann doch stutzig: Alex Theile (40), Fraktionsvorsitzender der Linken im Kamenzer Stadtrat, hatte am Freitag plötzlich Post von der Bundesregierung. Darin steckten zwei Gutscheine für jeweils sechs FFP2-Masken (Zuzahlung je zwei Euro). Außerdem die Info, dass er sich in der Apotheke noch drei davon kostenlos abholen darf. Der Politiker ist verdutzt.
"Ich befürworte ausdrücklich, dass Masken für Risikogruppen bereitgehalten werden", sagt Theile. "Aber ich wüsste nicht, dass ich an einer dieser Krankheiten leide und zum entsprechenden Alter fehlen mir auch noch ein paar Tage."
Der Kamenzer hatte erst die Befürchtung, dass es sich um Fälschung handeln könnte, doch tatsächlich finden sich aus ganz Deutschland Meldungen, dass teilweise sogar gesunde Kinder diese Briefe bekommen haben.
Nachfrage beim Bundesgesundheitsministerium: "Um die Verteilung der Gutscheine kümmern sich die jeweiligen Krankenkassen", teilt eine Sprecherin mit.
"Wir wurden angewiesen, die Anzahl der Berechtigten zu ermitteln", erklärt Claudia Szymula (54), Sprecherin der "Barmer" in Sachsen, wie es mit den Gutscheinen läuft. "Diese Zahl haben wir gemeldet und bekommen entsprechend die Vouchers von der Bundesdruckerei. Diese leiten wir entsprechend der gesetzlichen Reihenfolge weiter."
Grundsätzlich ist das Alter ausschlaggebend. Erst sind die 75-Jährigen dran, dann die 70-Jährigen, schließlich die 60-Jährigen. Außerdem spielen Vorerkrankungen wie Asthma oder Schlaganfall eine Rolle. Die Krankenkassen berücksichtigen dabei Diagnosen und Krankenhausaufenthalte zwischen dem 1. Juli 2019 und 30. Juni 2020.
Wie es dabei zu Verwechslung kommen kann, kann sich die Sprecherin nicht erklären. "Wenn das einem unserer Kunden passiert, bitten wir ihn, sich bei uns zu melden", so Szymula. Auch Alex Theile fragt nun noch mal nach. Sollte er auf den kostenlosen Masken sitzen bleiben, will er sie an tatsächlich Bedürftige abgeben.
Titelfoto: Bildmontage: Pawel Sosnowski, Michael Weber/Imago Images