Festnahme nach Leichenfund in Sachsen: War es ein Streit im Drogen-Milieu?
Döbeln - Schreckliche Tat in den frühen Morgenstunden: Berko L. (†54) wurde am gestrigen Montag tot in seiner Wohnung in Döbeln (Mittelsachsen) aufgefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Auch ein mutmaßlicher Täter (26) wurde bereits gefasst.
Das Mehrfamilienhaus in der Straße Niedermarkt ist unscheinbar. Im zweiten Stock befindet sich die Wohnung des Getöteten. Im Treppenhaus hängen großformatige Bildcollagen, die Fotos zeigen von der "Fuchsjagd 2000" und von 1999. Auf den Bildern scheint auch Berko L. zu sein, fröhlich und ausgelassen.
Claudia Roßberg (35), Co-Inhaberin des ältesten Krämerladens Sachsens ("Wein- und Spirituosenhandlung Roßberg"), beschreibt Berko L. als "lieb, nett und freundlich". L. habe als Kunde regelmäßig im Geschäft Zigaretten gekauft.
Dies sei jedoch schon länger her. Eine Nachbarin erzählt, dass der Briefkasten an der Hausnummer des Opfers schon mal gesprengt worden sei. Außerdem soll in der Vergangenheit die Polizei geklingelt haben. Auch beschreiben Bewohner, dass mehrere Leute bei Berko L. ein- und ausgingen. Es wird gemunkelt, dass er in Drogengeschäfte involviert gewesen sein soll.
Nach einem Hinweis wurde L. am frühen Montagmorgen in seiner Wohnung aufgefunden. Als klar war, dass ein Verbrechen vorliegt, wurde ein 26-Jähriger festgenommen, der im dringenden Tatverdacht steht. Laut Polizei sind Opfer und mutmaßlicher Täter Deutsche und nicht verwandt. Sie hatten sich jedoch gekannt.
Der junge Mann wurde am heutigen Dienstag einem Haftrichter am Chemnitzer Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl - der 26-Jährige ist nun auf dem Weg in den Knast.
Originaltext vom 16. Mai, 7.10 Uhr. Text aktualisiert um 17.07 Uhr.
Titelfoto: Ralph Kunz (2), Dietmar Thomas