Feminismus und Gleichberechtigung - So will die SPD mehr Sächsinnen für Politik begeistern!

Dresden - Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag macht sich für das politische Engagement von Frauen stark und lädt in diesem Jahr junge Mädchen dazu ein, einmal Landtags-Luft zu schnuppern.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne, l.) und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (54, SPD) setzen sich für mehr Feminismus in der deutschen Politik ein.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne, l.) und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (54, SPD) setzen sich für mehr Feminismus in der deutschen Politik ein.  © Bildmontage: Kay Nietfeld/dpa, Marijan Murat/dpa

Die Forderungen nach weiblicher Intuition in der deutschen Politik sind derzeit lauter denn je. Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) wird mit ihrem Ministerium am 1. März ein Paket von zwölf "Leitlinien feministischer Außenpolitik" vorstellen, wie der Spiegel am Montag berichtete.

Dafür will die Außenministerin sogar eigens einen Botschafter oder eine Botschafterin ernennen, der oder die sich für eine Stärkung der "Genderkompetenz" sowohl innerhalb des Außenministeriums selbst als auch auf europäischer Ebene einsetzen soll.

Bereits Ende des vergangenen Jahres sprach sich Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (54, SPD) für eine "feministische Entwicklungspolitik" aus, um Krisen vorzubeugen und die Gesellschaft durch weibliche Mitbestimmung gerechter zu gestalten.

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Ein Blick in die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag offenbart, dass sich des Vorhabens einer weiblicheren Politik auch im Freistaat tatkräftig angenommen wird.

"Frauenpreis" und "Girls' Day" - SPD-Fraktion will Sächsinnen hervorheben!

Hanka Kliese (42) ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gleichstellungspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Mit dem diesjährigen Frauenpreis will die Fraktion das Engagement der Sächsinnen hervorheben.
Hanka Kliese (42) ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gleichstellungspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Mit dem diesjährigen Frauenpreis will die Fraktion das Engagement der Sächsinnen hervorheben.  © Holm Helis

Die sächsische SPD-Fraktion würdigt am 14. März bereits zum 24. Mal Sächsinnen, die sich im Freistaat mit ihrer Tätigkeit für "gute Arbeitsbedingungen und ein respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag einsetzten", mit dem "Frauenpreis 2023", erklärt Hanka Kliese (42), Sprecherin für Gleichstellungspolitik der SPD-Landtagsfraktion.

Dadurch wolle die SPD-Fraktion "besondere und außergewöhnliche Leistungen von Frauen in den Vordergrund rücken" und mit einem Preisgeld von 1000 Euro belohnen. "Diese Frauen wollen wir in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und ihre Leistung für die Gesellschaft würdigen", so Kiese.

Doch die sächsischen Sozialdemokraten wollen nicht nur das politische Engagement von Frauen hervorheben, sondern sie wollen es auch fördern.

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Deshalb lädt die Fraktion junge und interessierte Mädchen zum Mädchen-Zukunftstag "Girls' Day" in den Sächsischen Landtag ein, um die SPD-Abgeordneten einen Tag lang bei der Arbeit zu begleiten.

"Beim Girls' Day sollen Mädchen und jungen Frauen einen Einblick in die Arbeit der Landtagsfraktion bekommen und mit Abgeordneten und Mitarbeiter:innen ins Gespräch kommen", erklärt die SPD-Politikerin.

Für die Fraktion sei klar: "Es braucht mehr starke Frauen in der Politik."

Keine 30 Prozent - Frauenquote im Sächsischen Landtag eher mau!

Der Frauenanteil im Sächsischen Landtag beträgt derzeit 28,57 Prozent. In Brandenburg ist er am höchsten.
Der Frauenanteil im Sächsischen Landtag beträgt derzeit 28,57 Prozent. In Brandenburg ist er am höchsten.  © Sebastian Kahnert/dpa

Die SPD selbst ist im Sächsischen Landtag mit zehn Abgeordneten vertreten, davon vier Frauen. Mit ihrem Frauenanteil von 40 Prozent liegt die SPD im Vergleich mit den anderen fünf Landtagsfraktionen auf Platz drei, hinter Linken (64,3 Prozent) und Grünen (58,3 Prozent) und vor CDU (22,2 Prozent) und AfD (11,4 Prozent).

Insgesamt sitzen 34 Frauen und 85 Männer im Sächsischen Landtag, das entspricht einem Anteil von 28,57 Prozent. Da ist noch Luft nach oben.

In Thüringen liegt der Anteil von Frauen im Landesparlament bei 31,1 Prozent, erklärt der Landtag gegenüber TAG24. Die Grünen stellen hier die meisten Frauen, die SPD liegt mit einer Frauenquote von 50 Prozent auf Platz zwei. Schlusslicht ist die CDU mit 9,5 Prozent.

In Sachsen-Anhalt liegt der Frauenanteil im Landtag bei 28 Prozent, erklärt eine Sprecherin. Die SPD liegt hier mit einem Anteil von 55,5 Prozent auf Platz eins.

In Brandenburg ist der Frauenanteil im Parlament mit 32,95 Prozent am höchsten. Die SPD hat hier allerdings mit rund 28 Prozent ihren vergleichsweise niedrigsten Frauenanteil in Ostdeutschland.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Für die Politik ein Anlass, auf die Gleichberechtigung aufmerksam zu machen.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Sebastian Kahnert/dpa

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