Faschingssause läuft aus dem Ruder: Narren gehen auf Corona-Streife los
Aktualisiert am 14. November, 17.30 Uhr
Bad Schandau - Am Ende war es aus mit der Schunkelstimmung: Zum Faschingsauftakt hatte der Karnevalsclub Bad Schandau am Sonnabend auf den Markt gerufen. Programm, Schlüsselübergabe und Getränkeverkauf. Doch kurz vor Schluss kippte die Stimmung - nun ermittelt die Polizei wegen Landfriedensbruch.
Seit rund einer Woche kontrollieren Polizei und Ordnungsamt die Einhaltung der Corona-Bestimmungen. So auch in der Sächsischen Schweiz (Inzidenz am heutigen Sonntag 1153,6). Dort trafen sie auch auf die Veranstalter, monierten das Hygienekonzept.
"Wir haben das dann selbst beendet", so Clubchef Maik Wendrich. "Während der Veranstaltung lief alles gut." Eigentlich sollte es bis 18 Uhr gehen, nun war schon eine halbe Stunde eher Schluss.
Das wiederum soll einigen Teilnehmern nicht gepasst haben: Laut Polizei wurde die Streife von einem Einheimischen (56) beleidigt, das Wort "Fotze" soll gefallen sein. Die Beamten nahmen den Wüterich daraufhin fest, um die Personalien festzustellen.
"Ich war ganz normal auf dem Markt", so der ehemalige CDU-Stadtrat gegenüber TAG24. "Ich habe niemanden beleidigt."
Doch rund um die Polizeimaßnahme sammelte sich schnell eine wütende Traube.
Faschings-Partygäste greifen Polizisten an: Zwei Beamte werden leicht verletzt!
"Aus der Menge heraus trat ein Unbekannter einer 24-jährigen Polizistin gegen das Knie", so ein Polizeisprecher. "Die Beamten mussten körperliche Gewalt anwenden, um sich der Situation zu entziehen. Dabei wurden sie auch beworfen, eine Flasche traf einen 35-jährigen Polizisten am Bein. Beide Beamte wurden leicht verletzt."
Der Bad Schandauer aus der Maßnahme: "Ich habe eine Bierflasche fliegen sehen, keine Ahnung woher die kam." Neben ihm konnten die Einsatzkräfte noch einen jungen Mann (25) stellen. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Montage: Marko Förster, privat