Falsche Atteste und Maskenmuffel: Ärztekammer zeigt Mediziner an
Zwölf bestätigte Fälle sind den Angaben zufolge an die jeweiligen Gesundheitsämter gemeldet worden. Vier Fälle hätten zu Strafanzeigen geführt.
Zudem liegen nach Kammerangaben Hinweise von Kollegen und Patienten vor, dass Ärzte selbst keine Maske getragen hätten.
In anderen Fällen hätten Ärzte Menschen per Attest vom Tragen einer Maske befreit, obwohl gar kein gesundheitlicher Grund dafür vorgelegen habe oder sie denjenigen überhaupt nicht untersucht hätten.
Vergangenes Jahr hatte der Fall einer Ärztin aus dem Erzgebirge für Aufregung gesorgt: Sie hatte auf einer Veranstaltung Masken mit dem Judenstern verglichen. Deswegen war sie wegen Volksverhetzung angezeigt worden.
Laut Landesärztekammer entfallen die festgestellten oder mutmaßlichen Verfehlungen auf einen sehr geringen Anteil an Medizinern. Konkret: In Sachsen sind mehr als 18.400 Ärzte tätig.
"Nur in seltenen Ausnahmefällen kommt es zu Verstößen gegen geltende Infektionsschutzmaßnahmen oder das Berufsrecht", betonte der Sprecher.
Grundsätzlich aber gehe die Ärztekammer jedem Hinweis nach, auch wenn dieser anonym erfolgt. Wenn Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen das Berufsrecht vorlägen, werde eine berufsrechtliche Prüfung eingeleitet.
Titelfoto: Holm Helis