Fahrplan steht: Sachsen will Schutzmaßnahmen in Schulen und Kitas zurückfahren
Dresden - Sachsen möchte in der Corona-Pandemie wieder mehr und mehr zu einem Normalbetrieb in Schulen und Kitas kommen. Die Regierung verständigte sich am Dienstag auf einen Fahrplan, der nach einem Anhörungsverfahren am 1. März beschlossen werden soll.
"Schülerinnen und Schüler haben ebenso wie Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher in den letzten Monaten besondere Last getragen. Es ist an der Zeit, auch den Kindern und Jugendlichen die Unbeschwertheit und Normalität zu ermöglichen, die für viele Erwachsene im Alltag jetzt wieder selbstverständlich wird", begründete Kultusminister Christian Piwarz (46, CDU) den Fahrplan.
Danach sollen in der ersten Woche nach den Winterferien die bisherigen erhöhten Schutz- und Hygieneregelungen unverändert fortgelten.
Erfahrungsgemäß würden nach den Ferien vergleichsweise viele unentdeckte Infektionsfälle identifiziert, hieß es.
Ab 7. März will Sachsen dann die Schutzmaßnahmen "achtsam zurückfahren".
So ist vorgesehen, den eingeschränkten Regelbetrieb in Grundschulen und Kindertageseinrichtungen wieder aufzuheben. Gruppen und Klassen müssen dann nicht mehr streng voneinander getrennt werden.
Auch die Maskenpflicht im Unterricht für Schüler ab Klasse 5 soll wegfallen. In Grundschulen galt sie im Unterricht ohnehin nicht.
Pflicht zum Schulbesuch gilt ab März wieder, Testpflicht von drei Mal auf zwei Mal pro Woche reduzieren
Nach Angaben des Kultusministeriums soll die Testpflicht für den Schulbesuch von drei Mal auf zwei Mal pro Woche reduziert werden.
Zudem gilt wieder die Pflicht zum Schulbesuch. Eine Befreiung davon ist nur noch aus medizinischen und aus anderen Gründen gemäß der Schulbesuchsordnung möglich, hieß es weiter. Ebenso sollen mehrtägige Schulfahrten wieder möglich sein.
Ferner ist geplant, Schulen bei erhöhtem Infektionsgeschehen nicht mehr zeitlich befristet zu schließen oder einzelne Klassen in häusliche Lernzeit zu schicken.
"Wenn einzelne Infektionsfälle auftreten, müssen lediglich die betroffenen Schüler in häusliche Lernzeit gehen und die übrigen Schülerinnen und Schüler können in der Schule verbleiben", teilte das Ministerium mit. Allerdings müssten sich die verbleibenden Schüler der betroffenen Klasse für fünf Tage täglich testen. In der letzten Woche vor den Ferien waren wegen Corona 18 Schulen befristet geschlossen.
Bei 316 Schulen wurden zeitweilig eine oder mehrere Klassen in häusliche Lernzeit geschickt.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa