Fahndungstag von Polizei, Zoll und Bundesamt in Sachsen: Das sind die Ergebnisse
Klingenthal - Drogen, Haftbefehle, illegale Einreise und gefälschte Führerscheine. Von Görlitz bis Klingenthal (Vogtland) hieß es am Mittwoch: Fahndung und Kontrolle!
Beim fünften landesweiten Kontrolltag legten die Beamten besonderen Fokus auf Drogen im Straßenverkehr. Unterstützt wurden sie dabei von Zoll, Bundespolizei und dem Bundesamt für Güterverkehr - sogar länderübergreifend.
Auch die Polizei Zwickau mischte kräftig mit. Kein Zufall: Die Zahl der unter Drogeneinfluss stehenden Fahrer im Zuständigkeitsbereich ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Laut Polizei stieg die Zahl der Fälle von 307 im Jahr 2019 auf 491 im vergangenen Jahr.
"Das Besondere an diesem Tag ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Behörden", erklärt Einsatzleiter Andreas Müller (54).
Am Grenzübergang Klingenthal führten Beamte neben klassischen Grenzkontrollen auch Drogentests durch. Bei einer tschechischen Fahrerin verlief der Test negativ - sie durfte weiterfahren.
Urlauber zeigt sich gelassen
Spannender wurde es bei einem weißen Pick-up: Zollbeamte entdeckten auf der Ladefläche einen mit Benzin gefüllten Reservekanister. Das Problem? Der Pick-up fährt mit Diesel.
"In Reservekanistern darf nur die Kraftstoffsorte mitgeführt werden, die das Fahrzeug benötigt", betont Zollbeamter Pascal Fritzsche (46).
Der Fahrer erklärte, das Benzin für seinen Rasenmäher gekauft zu haben. Trotzdem musste er eine geringe Strafe zahlen.
Andreas Böhm (61) aus Thüringen zeigte sich trotz der Kontrolle gelassen: "Ich finde das gut, auch wenn es einen selbst trifft. Es zeigt, dass hier etwas getan wird." Er war mit seiner Familie für einen Kurzurlaub in Klingenthal und nutzte die Gelegenheit für einen Tankstopp hinter der Grenze.
704 Ordnungswidrigkeiten und 68 offene Haftbefehle
Auch am Autobahnparkplatz Großzöbern an der A72 wurde kontrolliert. Dort erwischten Beamte einen litauischen Fahrer mit einem gefälschten Führerschein.
"Das Plagiat war in diesem Fall schnell erkennbar, aber die Betrüger werden immer kreativer", erklärt Ronny Kaufmann (52), Urkundenbeauftragter der Bundespolizei.
Die Konsequenz für den Fahrer: Anzeigen wegen Fahrens ohne Führerschein und Urkundenfälschung.
Drogenspürhündin Zwecke (3) von der Polizei Zwickau durfte ebenfalls ihre Spürnase einsetzen. In einem Transporter aus Slowenien suchte sie nach Rauschmitteln - allerdings ohne Erfolg. Der Fahrer konnte nach kurzer Verzögerung seine Tour fortsetzen.
Die landesweite Einsatzbilanz: 704 Ordnungswidrigkeiten, 15 Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, 68 offene Haftbefehle, 27 Verkehrsstraftaten und 76 technische Mängel an den Fahrzeugen.
Titelfoto: Kristin Schmidt (2)