Großeinsatz in Sachsen: Sprengstoff-Tasche liegt tagelang an der Autobahn
Mutzschen - Wenn dieser Fund in falsche Hände gekommen wäre! Die am Donnerstag in der Nähe der A14 aufgefundene und später gesprengte Tasche enthielt offenbar von der Automaten-Mafia präparierte Sprengladungen.

Sie lag augenscheinlich schon ein paar Tage im Straßengraben zwischen der S 38 und einem angrenzenden Feld.
Gefunden wurde die große schwarze Tasche von Männern der Straßenmeisterei, die regelmäßig die Strecke abfahren und dabei auch den Müll am Straßenrand entsorgen.
Diesmal fuhr ihnen der Schreck in die Glieder: In der Tasche lagen mit schwarzem Panzertape umwickelte Sprengladungen, Zünder und Dutzende Meter zusammengerolltes Kabel.
Nach Einschätzung von Sprengstoff-Experten der Polizei handelte es sich bei der Fracht um klassische "Arbeitsmittel" von Automatensprengern, die von den Ganoven offenbar auf der Flucht im Straßengraben entsorgt wurden.
Da der Transport als zu gefährlich erschien, entnahmen die Beamten die Sprengsätze vorsichtig und jagten sie vor Ort in die Luft.

Polizei rätselt um mysteriöse Tasche

Tasche, Kabel und einige Tape-Proben wurden zur Spurenauswertung ins Labor gebracht.
Die Ermittler versuchen nun, den Aktionsradius der Täter einzugrenzen. Der letzte bekannte Angriff auf einen Geldautomaten, der scheiterte, fand in der Nacht zum Samstag voriger Woche in Freital-Zauckerode statt.
Dort hatten Gangster die Wand zum Geldautomaten-Raum durchbrochen, wurden aber durch den ausgelösten Alarm gestört.
Der Tatort liegt aber rund 70 Kilometer vom Fundort der Tasche entfernt - allerdings ziemlich direkt über die Autobahn verbunden.
Möglich ist auch, dass die Tasche einer Tätergruppe gehört, die sich auf das Aufsprengen von Fahrkartenautomaten an Provinzbahnhöfen spezialisiert hat.
Im Raum Leipzig gab es seit Jahresbeginn eine ganze Serie solcher Automatensprengungen mit Schaden in Millionenhöhe.
Titelfoto: Montage: Sören Müller; privat