Zwischen Texas und Erzgebirge: Auswandererfamilie kehrt wieder zurück
Johanngeorgenstadt - Auswandern in die weite Welt ist für manche Menschen der Lebenstraum schlechthin. Und der Traum von der Rückkehr in die Heimat?
Josephine Burke (38) tat beides und kehrte samt Familie nach einem kurzen Intermezzo in den USA wieder in ihre erzgebirgische Heimat nach Johanngeorgenstadt zurück. Wie kam es dazu?
Die 38-Jährige kannte die USA schon von ihrem High-School-Jahr in Montana, welches sie während der Abizeit dort verbrachte. Danach ging es erst mal zum Studium der Anglistik, Amerikanistik sowie der interkulturellen Wirtschaftskommunikation nach Jena.
"Dort lernte ich dann meinen zukünftigen Mann Eric Burke kennen, der aus San Antonio (Texas) stammt", so Josephine Burke.
2013 sagte das junge Paar zunächst "Goodbye Deutschland" und wanderte in die Heimat von Eric Burke (37) aus: Der neue Lebensmittelpunkt war nun der Ort College Station in Texas. "Mein Mann wollte dort sein Master-Studium abschließen", so die 38-Jährige.
Nach Abschluss des Studiums dann die Entscheidung: die Rückkehr nach Deutschland ins Erzgebirge. "Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Wir sind gerade Eltern geworden. Bei uns stand auch ein Neuanfang durch einen Umzug in Texas bevor", sagt Josephine Burke.
Mittlerweile ist Familie Burke zu viert
Einer müsse durch die Lebensumstände immer verzichten. Also ging es 2015 mit dem acht Wochen alten Sohn wieder gen Heimat. "Unsere erste Anlaufstelle waren meine Eltern, da wir quasi mit leeren Händen hier angekommen sind", so die 38-Jährige.
Nach der Mutterzeit ging sie auch wieder arbeiten. Seit drei Jahren ist sie beim Eisenwerk Wittigsthal im Verkauf und der Kundenbetreuung angestellt. Ihr Mann fand einen Job in Chemnitz als Software-Ingenieur. Auch Leipzig oder Dresden standen auf der Liste der möglichen neuen Heimatorte.
"Ich bin mit der Tradition im Erzgebirge sehr verbunden und sehr froh, dass wir hier in der Region Anschluss gefunden haben", so Josephine Burke.
Und heute? Mittlerweile kam noch ein zweiter Sohn zum Familienglück dazu. Auch Eric Burke lebte sich als Amerikaner sehr gut ins Erzgebirge ein. Hier konnte er dem Mountainbiking mehr nachgehen als noch in Texas, ist in einem Wintersportverein mit seinen Kindern aktiv.
Natürlich vermisse Eric auch viele Dinge aus seiner Heimat, jedoch sei er hier trotzdem sehr glücklich und habe sich gut integriert. "Mittlerweile spricht mein Mann besser Erzgebirgisch als so mancher Einheimischer", schmunzelt die 38-Jährige.
Titelfoto: Bildmontage: privat, Uwe Meinhold