Zehn Jahre nach Hochwasser: Schäden an historischer Erzgebirgs-Talsperre beseitigt
Olbernhau - Das Hochwasser 2013 hat im Erzgebirge zahlreiche Schäden hinterlassen, auch am Dörnthaler Teich bei Olbernhau. Zehn Jahre später sollen nun alle Schäden endgültig verschwinden. Anfang Mai hat der Wiedereinstau der Trinkwassertalsperre begonnen.
Der Dörnthaler Teich liegt, wie der Name schon verrät, im Olbernhauer Ortsteil Dörnthal. Die Talsperre gehört zur Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Die Anlage wurde seit 2021 saniert und auf den aktuellen technischen Stand gebracht.
"Somit ist sie künftig besser steuerbar und damit auch sicherer in der Rohwasserversorgung", teilte die Landestalsperrenverwaltung Sachsen mit.
Im ersten Bauabschnitt wurden, neben vorbereitenden Maßnahmen, auch die Baugrube ausgehoben und ein größeres Betonrohr durch den Damm gepresst, in dem anschließend das Grundablassrohr und verschiedene Leitung untergebracht wurden.
Im zweiten Bauabschnitt wurden dann die Einlaufbauwerke, Rohrleitungen und Armaturen, Schieberkammern, Striegelhäuser (eine Betriebseinrichtung zur Steuerung des Wasserabflusses), Toskammer sowie die Verteilerbauwerke neu gebaut oder instand gesetzt.
Zuletzt erhielt die Anlage neue Elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (EMSR).
1,2 Millionen Kubikmeter Wasser nötig
Für die Sanierung musste die Stauanlage komplett entleert werden. Der Wiedereinstau von rund 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser begann am 3. Mai und soll, je nach hydrologischer Lage, bis Ende Juni abgeschlossen sein. Das Wasser dafür kommt vorrangig aus der Rauschenbach-Talsperre.
Die Kosten für die gesamte Sanierung liegen bei rund 10 Millionen Euro und werden aus Bundes- und Landesmitteln finanziert.
Innerhalb der Revierwasserlaufanstalt gehört der Dörnthaler Teich zu den jüngsten Stauanlagen. Er wurde zwischen 1842 und 1844 gebaut.
Zusammen mit der historischen Revierwasserlaufanstalt, die ab dem 16. Jahrhundert entstand und für den Freiberger Silberbergbau gebraucht wurde, steht der Teich unter Denkmalschutz und gehört auch zum UNESCO-Welterbe "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří".
Titelfoto: LTV - Mirko Salzmann