Wolkensteiner Bürgermeister kämpft für historische Fleischerei

Wolkenstein - Sie ist ein wahres Schmuckstück mitten im Herzen von Wolkenstein (Erzgebirgskreis): Das ehemalige Fleischergeschäft in der Großen Kirchgasse ist im Ort - und darüber hinaus - bekannt. Im Dezember 2019 musste der Laden schließen und wird seitdem restauriert. Neue Nutzer gibt es noch nicht. Das würde Bürgermeister Wolfram Liebing (69, parteilos) gern ändern.

Nachmieter wären sehr willkommen: Bürgermeister Wolfram Liebing (69) vor dem Laden in der Großen Kirchgasse 2.  © Uwe Meinhold

"Zuletzt war in den Räumlichkeiten eine Filiale der Fleischerei Mario Findeisen aus Großrückerswalde und bot regionale Produkte aus Meisterhand an", sagt Mitinhaberin Carola Arnold.

Ihr Mann Volker Arnold erbte das Haus 2008 von seiner Familie. Der 61-Jährige ist der Nachfahre des Namensgebers Paul Oskar Teichert, der das denkmalgeschützte Gebäude 1888 erwarb. Bis Dezember 2019 war es als Fleischerladen in Betrieb.

Weil zum Schluss nicht mehr genügend Umsatz gemacht wurde, habe man sich für die Schließung entschieden. "Hinzu kamen die Personalkosten, die Warenlieferungskosten und die Öffnungszeiten", so Carola Arnold.

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Bedauert hat die Entscheidung auch Bürgermeister Wolfram Liebing. Er war selbst ein treuer Kunde im Laden. "Das Geschäft wurde zum Schluss leider nicht mehr so genutzt, wie es eigentlich gedacht war."

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Nicht nur diese Glasdecke macht die einstigen Verkaufsräume zur "guten Stube" von Wolkenstein.  © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Bisher gibt es noch keine potenziellen Mieter

Eine Schnitzerei an einer Tür der denkmalgeschützten Fleischerei in Wolkenstein.  © Uwe Meinhold

Das Gebäude habe eine große Bedeutung für Wolkenstein und kann sich mit seiner Ausstattung, den Fliesen und der Glasdecke aus der Zeit um 1905 sehen lassen. "Gerade wird die Glasdecke restauriert. Die Restaurierung soll voraussichtlich nächsten Sommer abgeschlossen sein", so Carola Arnold.

Wer in das ehemalige Fleischergeschäft ziehen soll, sei derzeit noch nicht klar. "Ich würde mir wünschen, dass junge Menschen sich der Räumlichkeiten annehmen."

Die Lerntherapeutin hat auch schon ein neues Laden-Motto: "In dem Alten etwas Neues denken". Wolfram Liebing hofft, dass sich jemand aus der kreativen Branche in den Laden verliebt.

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Beide sind sich sicher: Eine neue Fleischerei wird wohl nicht mehr in das Gebäude ziehen.

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