Landrat pocht auf Verkauf von Fichtelberghaus: "Gibt keine Alternative"

Oberwiesenthal - Nach dem öffentlichen Protest der Oberwiesenthaler gegen den beabsichtigten Verkauf des Fichtelberghauses samt umliegendem Bergplateau hat sich Landrat Rico Anton (46, CDU) zu den Plänen geäußert.

Der Erzgebirgskreis will das Fichtelberghaus samt Grundstück verkaufen.
Der Erzgebirgskreis will das Fichtelberghaus samt Grundstück verkaufen.  © Jan Woitas/dpa

"Der Erzgebirgskreis beabsichtigt zum aktuellen Zeitpunkt, das Fichtelberghaus nebst dem gesamten dazugehörigen Grundstück zu veräußern", bekräftigte der Landrat des Erzgebirgskreises.

"Die Äußerungen des Stadtrates der Stadt Kurort Oberwiesenthal wird der Landkreis gemeinsam mit seinen Gremien zu gegebener Zeit bedenken."

Der Oberwiesenthaler Stadtrat hatte vorige Woche an die Kreisräte appelliert, "sich gegen einen eventuellen Verkaufsbeschluss der anliegenden Flächen auszusprechen".

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Laut Bürgermeister Jens Benedict (38, Bürgerbündnis EINZ) hat "alleine die öffentliche Auseinandersetzung mit diesem Thema bereits zahlreiche Reaktionen aus der Landes- und Kreispolitik hervorgerufen".

Landrat Rico Anton (46, CDU) hält trotz Protest an den Verkaufsplänen fest.
Landrat Rico Anton (46, CDU) hält trotz Protest an den Verkaufsplänen fest.  © Uwe Meinhold

Einige Flächen sollen weiterhin in öffentlicher Hand bleiben

Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict (38, Bürgerbündnis EINZ) erhielt einen Anruf vom Landrat.
Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict (38, Bürgerbündnis EINZ) erhielt einen Anruf vom Landrat.  © Thomas Fritzsch

Auch der Landrat meldete sich bei Benedict mit einem Telefonanruf. Er habe "nochmals unterstrichen, dass es zum Verkauf des Gebäudes keine realistische Alternative gibt", und begründete das Ansinnen mit dem dringend notwendigen Investitionsbedarf im Millionenbereich.

Diesen Betrag könne und dürfe der Landkreis aktuell nicht aufbringen.

Kaufgebote für das Gipfelareal des Fichtelbergs können noch bis Donnerstag beim Erzgebirgskreis abgegeben werden. Eine Entscheidung soll Ende des Jahres vom Kreistag getroffen werden.

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Der Kurort will erreichen, dass "mindestens die Verkehrsflächen und die Fläche zwischen Bergstation Schwebebahn, Fichtelberghaus und Friedensglocke weiterhin in öffentlicher Hand bleiben".

Titelfoto: Jan Woitas/dpa, Uwe Meinhold

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