US-Amerikanerin besucht das Erzgebirge: 100-Jährige mit Herz für Nussknacker
Seiffen - Rekordverdächtiger Besuch in Seiffen (Erzgebirge): Arlene Wagner (100) reiste aus den USA an, um das Spielzeugmuseum zu besuchen.

Den drei Meter großen Nussknacker-Senior, der schon seit Gründung des Museums 1957 am Eingang wacht, begrüßte die rüstige Dame als alten Bekannten: "Hello, my friend!" Ihn hatte sie schon bei ihrem ersten Besuch in Seiffen 1981 ins Herz geschlossen.
Das Ballett "Der Nussknacker" hatte vor Jahrzehnten bei der damaligen Tanzlehrerin Interesse für die Erzgebirgsfiguren entfacht, das in eine wahre Sammelleidenschaft mündete.
Heute ist Arlene Wagner in ihrem Heimatort Leavenworth im Bundesstaat Washington als "Nutcracker Lady" bekannt, wo sie seit fast 30 Jahren ein eigenes Nussknackermuseum betreibt, in dem der Großteil ihrer rund 9000 Exemplare umfassenden Sammlung ausgestellt ist.
Besuch ist für Wagner wie eine Reise nach Mekka

Zu den Herstellern ihrer Schätze hielt die Nussknacker-Lady stets engen Kontakt. Sie ist sogar Mitglied im Förderverein des Erzgebirgischen Spielzeugmuseums.
Beim Rundgang am Dienstag schwärmte sie: "Ich bin fasziniert, wie sich die Ausstellung in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Für mich ist der Besuch hier wie eine Reise nach Mekka."
Den Aufenthalt im Erzgebirge nutzte Arlene Wagner, um ihre Nachfolgerin Michelle McMullen mit den Museumsleuten und Herstellern erzgebirgischer Volkskunst bekannt zu machen.
Schließlich werden in Leavenworth, das sich als deutsches Dorf mit Oktoberfest und Weihnachtsmarkt vermarktet, auch zahlreiche Nussknacker aus dem Erzgebirge im Museums-Shop verkauft.
Titelfoto: Uwe Meinhold