Urlaubsplanung am Wohnzimmertisch: Reisebüro-Chefin fährt jetzt selbst zu den Kunden
Lugau - Ein Reisebüro auf Achse: "Die Urlaubsplaner"-Chefin Carla Krajewski (45) kommt jetzt zu ihren Kunden nach Hause. Damit schlägt sie der Corona-Krise ein Schnippchen. Denn ihr Geschäft in Lugau (Erzgebirge) konnte sie seit Pandemie-Beginn kaum noch nutzen.
Viele Kunden berät sie zurzeit telefonisch aus dem Home-Office in ihrer Chemnitzer Wohnung.
"Aber einzelne Kunden bevorzugen das persönliche Gespräch. Zu ihnen fahr ich dann nach Hause", sagt die Reiseplanerin. Buchungen wickelt sie zwar verstärkt digital ab, doch auch das geht nicht immer. "Gerade die ältere Generation hat die digitalen Möglichkeiten gar nicht."
Ihr Büro in Lugau schließt sie offiziell am Freitag. Doch schon seit Mitte März vergangenen Jahres hat sie darin kaum noch Kunden empfangen können. Mit dem Umzug ins Home-Office spart sie sich die Miete und noch dazu das Pendeln.
Dank ihres neuen Konzepts blickt Carla Krajewski optimistisch in die Zukunft: "Wir stehen bei Weitem nicht vor dem Aus", sagt sie.
Aber es bleibt eine schwere Zeit: Normalerweise verkauft sie im Januar um die 20 Reisen am Tag - so viele wie jetzt in vier Monaten. Aktuell könne sie Reisen nach Mallorca und in die Dominikanische Republik sowie Kreuzfahrten anbieten. Für Mitte Mai hofft sie wieder auf Griechenland-Urlaube.
Trotz der Krise, die ihre Branche besonders hart trifft, steht für "Die Urlaubsplaner"-Chefin fest: "Ich kann mir keinen besseren Job vorstellen. Es ist nicht nur mein Beruf, sondern meine Berufung."
Titelfoto: Uwe Meinhold