Tote Hose in den Grenzorten! Kaum jemand reist nach Tschechien

Johanngeorgenstadt/Potucky - Leere Straßen, kaum Menschen, geschlossene Märkte - der tschechische Grenzort Potucky wirkte am Sonntag wie ausgestorben!

Der Grenzort Potucky bei Johanngeorgenstadt wirkte am Sonntag wie eine Geisterstadt! Kaum Touristen waren zu sehen.
Der Grenzort Potucky bei Johanngeorgenstadt wirkte am Sonntag wie eine Geisterstadt! Kaum Touristen waren zu sehen.  © Bernd März

Noch vor etwa einer Woche sah das anders aus. Etliche Erzgebirger deckten sich mit Lebensmitteln und Kippen ein (TAG24 berichtete).

Doch seit Dienstag dieser Woche dürfen nur noch Personen aus beruflichen, medizinischen oder sozialen Gründen nach Tschechien einreisen. Und das maximal zwölf Stunden. Wer dennoch ins Nachbarland einreist - etwa um zu shoppen, zu tanken oder zu wandern -, muss in Quarantäne!

Seither ist es ruhig geworden um den kleinen Grenzverkehr. Am Sonntag waren nur vereinzelte Grenztouristen in Potucky unterwegs. Ansonsten wirkte der an Johanngeorgenstadt grenzende Ort wie ausgestorben.

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Restaurants, Bars und Märkte sind ohnehin auf Anweisung der tschechischen Regierung geschossen worden.

Allerdings: Einreise- und Ausreisekontrollen gibt es kaum! Das zeigte auch eine TAG24-Stichprobe Anfang der Woche.

Die Straßen sind leer, die Restaurants und Kneipen dicht! In diesen Tagen will kaum jemand in die tschechischen Grenzorte. Das liegt auch an dem Ein- und Ausreiseverbot.
Die Straßen sind leer, die Restaurants und Kneipen dicht! In diesen Tagen will kaum jemand in die tschechischen Grenzorte. Das liegt auch an dem Ein- und Ausreiseverbot.  © Bernd März

Landrat fordert schärfere Grenzkontrollen

Landrat Frank Vogel (63, CDU) fordert schärfere Grenzkontrollen.
Landrat Frank Vogel (63, CDU) fordert schärfere Grenzkontrollen.  © Uwe Meinhold

Da sich einige nicht an das Ein- und Ausreiseverbot halten, fordert Landrat Frank Vogel (63, CDU) schärfere Grenzkontrollen, unter anderem durch die Bundespolizei.

Doch rund um die Uhr könne die Polizei nicht an der Grenze stehen, heißt es. Allerdings werde stichprobenartig kontrolliert. Sobald der Verdacht besteht, dass Reisende ohne triftigen Grund nach Tschechien ein- oder ausreisen, werde man die Daten an das Gesundheitsamt übermitteln, erklärte Axel Bernhardt von der Bundespolizeidirektion Pirna der Freien Presse.

Wer demzufolge von der Polizei beim Shoppen oder Tanken in Tschechien erwischt wird, muss unverzüglich zehn Tage in häusliche Quarantäne.

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Insgesamt wurde die Corona-Erkrankung seit März in Tschechien bei 490.750 Menschen nachgewiesen. Seit dem Knallhart-Lockdown Ende Oktober ist die Zahl der Neuinfektionen deutlich gesunken. Am Samstag wurden in Tschechien gut 3187 Neuinfektionen gemeldet - zwei Wochen zuvor waren es noch 15.727. Dennoch gilt Tschechien weiter als Corona-Risikogebiet.

Titelfoto: Bernd März

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