"Voice"-Gewinner Samuel hat für Weihnachten fast keine Zeit
Großrückerswalde/Timmendorfer Strand - Ja, der Advent war stressig. Nur über die Feiertage kann "Voice of Germany"-Gewinner Samuel Rösch (24) kurz aufatmen - zu Hause bei seiner Ehefrau. Dort steht natürlich auch ein Schwibbogen im Fenster.
"Als Erzgebirgler blutet mir schon ein bisschen das Herz." Denn Weihnachten ist dieses Jahr bei Samuel Rösch komplett untergegangen. Unser sächsischer Gewinner von The Voice of Germany 2018 bereitete sich bis Samstag am Timmendorfer Strand auf seine "Live in Concert"-Tournee vor (Start: 27. Dezember in Bremen). Zum Räuchermännchen anzünden oder Kugeln aufhängen hatte er keine Zeit. Ob Gans oder Kaninchen in die Röhre kommt, kann er auch noch nicht sagen: "Das muss ich wegen des vollen Terminplans meiner Frau überlassen."
Sein Programm in der Woche vor Heiligabend war straff. Von früh ab acht bis nachts halb zehn stellte er sich den Fragen der Journalisten und probte, bis jeder Ton und Tanzschritt saßen. Nur in den kurzen Essenspausen ließ Rösch den Blick aus dem Fenster über die Ostsee schweifen. Ein paar Minuten, um mal alles sacken zu lassen. "So richtig realisieren werde ich das alles erst in den nächsten Wochen und Monaten", sagt er.
Nicht nur die Presse stürzte sich auf den bescheidenen Christen. Auch mit verschiedenen Musikproduzenten ist der frisch gebackene Superstar jetzt im Gespräch. Viele Fragen stehen im Raum. Single oder Solo-Album? Das Studium der Religionspädagogik abbrechen oder noch die Master-Abschlussarbeit schreiben? Mit der Band "PaperClip" weiter im alten Stasi-Bunker proben oder woanders? "Das wird sich alles zeigen", sagt er.
An der Evangelischen Hochschule Moritzburg hat er vorerst zwei Urlaubssemester eingelegt. "Jetzt möchte ich erstmal in der Musikbranche Fuß fassen." Als Religionslehrer sieht er sich mittel- oder langfristig trotzdem. Und das eine schließt das andere ja nicht aus. Immerhin, die spirituellen Songtexte seiner Band schrieb Samuel alle selbst. "Damit kann ich den Menschen vom Glauben erzählen."