Suche nach Schatzsucher im Erzgebirge: Spürhunde schlagen an, aber was bedeutet das?
Chemnitz - Wird der Schatzsucher Oliver K. (34) im ehemaligen Bergwerksstollen in Frohnau jemals gefunden? Am Dienstag kamen zwei Leichenspürhunde am "Frisch-Glück-Stollen" zum Einsatz, wo der Vermisste unter Tage vermutet wird. Allerdings konnten die speziell ausgebildeten Hunde keine eindeutige Spur finden.
Seit einer Woche fehlt von dem 34-Jährigen jedes Lebenszeichen. Alle bisherigen Suchaktionen verliefen bislang ohne Erfolg.
Die beiden Malinois-Hunde, Manni aus Bayern und Ebby aus Sachsen, sollten nun mit ihren fein geschulten Nasen mögliche Hinweise zum Verbleib von Oliver K. im Stollen liefern.
Erster Erfolg: Die Tiere schlugen an! "Die Hunde haben eine Witterung aufgenommen, allerdings war ihr Anzeigeverhalten nicht ganz eindeutig", erklärte Polizeisprecherin Jana Ulbricht (47).
Die Situation im Stollen sei für die Hunde schwierig, da der Vermisste tief unter der Erde verschüttet sein könnte.
Aus diesem Grund wurde an der Sehmatalstraße ein Schachtdeckel durch die Bergsicherung Schneeberg geöffnet, um den Hunden die Suche zu erleichtern.
Ungewissheit belastet Freund
Daniel Sonntag (39) aus Schlettau, ein Freund von Oliver K., verfolgte die Suchaktion: "Wir kennen uns seit Kindertagen."
Der Vermisste sei oft in alten Bergwerksstollen auf Schatzsuche gewesen, um Mineralien zu sammeln. Da der 34-Jährige sehr klein ist, könnte er sich durch enge Öffnungen gezwängt haben, vermutet Sonntag: "Das hat er mir auf Videos gezeigt, die er oft in sozialen Netzwerken postete."
Außerdem sei der Industrieelektriker auch ein Motorrad-Fan gewesen. Er fuhr gerne auf seiner Enduro-Kawasaki. "Die Ungewissheit, die gerade da ist, belastet mich sehr", sagt der 39-Jährige.
Auch im Fall der am Wochenende gefundenen gelben Gummistiefel gibt es Entwarnung. Ein Pilzsammler meldete sich am Montag bei der Polizei und erklärte, dass er die Stiefel dort vergessen habe.
Wie geht's weiter? Die Polizei plant in den kommenden Tagen Beratungen mit dem Oberbergamt und der Stadt Annaberg-Buchholz, um die weiteren Schritte zu besprechen.
Titelfoto: Ralph Kunz