Streit um illegales Mountainbiking im Erzgebirge: Förster erhält Drohschreiben

Börnichen - Ein Streit um Wald-Parcours im Erzgebirge erreicht eine neue Eskalationsstufe. Mountainbiker beleidigen und bedrohen einen Revierförster, weil der illegal errichtete Sprungschanzen und Parcours-Elemente immer wieder entfernt. Der Sachsenforst hat nun Anzeige erstattet.

Radfahren im Wald ist laut Sachsenforst nur auf Forststraßen und Wegen erlaubt (Symbolbild).
Radfahren im Wald ist laut Sachsenforst nur auf Forststraßen und Wegen erlaubt (Symbolbild).  © picture alliance / dpa

Vor Kurzem landete ein anonym verfasster Brief bei Förster Thomas Köhler (48) im Revier 11 Börnichen. Darin beschweren sich Biker, dass ihre Strecke zerstört wird. Köhler wird als "karrieregeiler neuer Forstbeamter" bezeichnet.

Und es wird gedroht: "Wenn du noch einmal unsere Strecke zerstörst, überprüfen wir die Standfestigkeit deiner Hochsitze und sagen unseren Enduro-Freunden Bescheid, da lockern wir mal richtig den Waldboden am Affenstein auf [...]."

"Persönlich habe ich sowas noch nicht erlebt. Es überrascht mich aber auch nicht", sagt Thomas Köhler. Es sei ein Katz-und-Maus-Spiel im Waldgebiet nahe Wilischthal geworden. Die Biker bauen und befahren immer wieder illegale Strecken und gefährden dadurch Wanderer, Pflanzen- und Tierwelt.

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"Anfeindungen gegen Förster sind nichts Neues. Im Bezirk Marienberg haben wir schon angesägte Hochstände erlebt."

Ingo Reinhold, Forstbezirksleiter von Marienberg, hat in Folge der Drohungen gegen seinen Kollegen Anzeige erstattet.
Ingo Reinhold, Forstbezirksleiter von Marienberg, hat in Folge der Drohungen gegen seinen Kollegen Anzeige erstattet.  © Uwe Meinhold
Im Drohbrief wird der zuständige Revierförster direkt angesprochen.
Im Drohbrief wird der zuständige Revierförster direkt angesprochen.  © privat

Der Sachsenforst lässt sich die Drohungen nicht gefallen. "Wir haben die zuständige Polizeidienststelle informiert und umgehend Strafanzeige erstattet. Sachbeschädigung an Jagdeinrichtungen ist strafbar", sagt Forstbezirksleiter Ingo Reinhold.

Titelfoto: privat, picture alliance / dpa

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