Straße im Erzgebirge mit Farbe beschmiert: Das steckt dahinter
Crottendorf - Ungewöhnlicher und gleichzeitig illegaler Protest gegen Holperpisten im Erzgebirge!
Zwischen Crottendorf und Scheibenberg haben unbekannte Schlaglöcher mit bunter Farbe markiert. Hintergrund ist offenbar der Hinweis auf den schlechten Straßenzustand der S268 und vieler weiterer Staats- und Bundesstraßen. Das Landratsamt hat bereits eine Ausbesserung ins Auge gefasst.
Rote Linien weisen auf aufgeplatzte Fahrbahnränder hin, grüne Kreise auf Schlaglöcher. In oranger Farbe steht auf dem Asphalt: "DDR 2.0".
Die Probleme sind nicht neu. Bürgermeister üben immer wieder Druck auf das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) aus, weil Mittel fehlen oder falsch priorisiert werden.
"Die mittlerweile hohe Anzahl an notwendigen Arbeiten und die damit verbundenen Umleitungen und Sperrungen wirken sich auf die gesamte Region aus", so Sebastian Nestler (49, FWBW), Bürgermeister von Sehmatal, in einem Bürgerbrief.
Von Bürgern gesetzte Markierungen sind laut Polizei strafbar. "Eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung wurde aufgenommen", so Sprecher Andrzej Rydzik. Die Entfernung des DDR-Spruchs koste 100 Euro.
Immerhin ist Besserung in Sicht. "Als einfache Unterhaltungsmaßnahme sind absehbare Schlaglochflickungen geplant", so eine Landratsamtssprecherin. Für tiefgreifendere Maßnahmen hat der Freistaat kürzlich ein 60-Millionen-Euro-Sonderprogramm geschnürt.
Die betroffene S268 wird in dem Abschnitt schon ab dem morgigen Mittwoch geflickt. Noch in diesem Jahr sollen unter anderem die S222, S270 und S270 in Abschnitten ausgebessert werden.
Titelfoto: André März