So arbeitet das Erzgebirgsklinikum gegen eine Standort-Schließung

Annaberg-Buchholz - Ein Millionen-Defizit bedroht das Erzgebirgsklinikum und sorgt für Ängste bei Mitarbeitern und Patienten der vier Krankenhäuser. Geschäftsführer Marcel Koch versichert nun auf TAG24-Anfrage: "Eine Standortschließung droht aus heutiger Sicht nicht und soll es nicht geben."

Außer dem Krankenhaus in Annaberg-Buchholz gehören auch Kliniken in Stollberg, Zschopau und Olbernhau zum Erzgebirgsklinikum.
Außer dem Krankenhaus in Annaberg-Buchholz gehören auch Kliniken in Stollberg, Zschopau und Olbernhau zum Erzgebirgsklinikum.  © Uwe Meinhold

Zu möglichen Kündigungen äußerte sich die Geschäftsleitung nicht. Bis Ende August solle ein Sanierungsplan vorliegen, der bis Ende 2025 umgesetzt werden soll.

In einem offenen Brief hatten Klinik-Mitarbeiter die Kreisräte aufgefordert, sich "zum Erhalt aller Arbeitsplätze" und "zu finanzieller Unterstützung" des Klinikums zu bekennen. Der Ruf nach Zuschüssen dürfte verhallen. Selbst Linken-Chef Frank Dahms (64) sagt: "Das schafft der Landkreis nicht."

CDU und die Freien Wähler Erzgebirge (FWE) sehen das ähnlich.

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CDU-Fraktions-Chef Sylvio Kraus (58): "Zuschüsse würden nicht das strukturelle Defizit beseitigen. Es gibt Klinikteile, die laufen mit nur 75 Prozent Auslastung. Wenn Patienten fehlen, muss es Konsequenzen geben."

Geschäftsführer Marcel Koch schließt Standortschließungen gegenwärtig aus.
Geschäftsführer Marcel Koch schließt Standortschließungen gegenwärtig aus.  © PR

Thomas Kunzmann (53, FWE) mahnt zur Besonnenheit: "Die Probleme wie im Erzgebirgsklinikum gibt es derzeit deutschlandweit. Das müsste vom Bund abgefedert werden. Der Landkreis hat keine finanziellen Spielräume."

Titelfoto: Bildmontage: PR, Uwe Meinhold

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