Ski Heil am Fichtelberg: Erstes Wintersport-Wochenende nach Corona-Pause
Oberwiesenthal - Sachsen schnallt die Skier an! Die Lifte im Freistaat starteten am Wochenende nach fast zweijähriger Zwangspause. In Oberwiesenthal im Erzgebirge genossen rund 4000 Ski-, Snowboard-, und Schlittenfahrer die Pistengaudi.
Die Skier unterm Arm, den Impfpass in der Hand - so stapften die Wintersport-Fans in Skischuhen und Snowboard-Boots am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein und knapp unter 0 Grad Celsius über die Parkplätze in Oberwiesenthal.
Der Weg zum Fichtelberg führt über die weißen Container, wo das Personal die 2G-Nachweise überprüft. "Ich finde die Kontrollen gut, alle sind sehr freundlich", sagte die Chemnitzerin Angelika Goebels.
Wer die Kontrolle passiert hat, kann sich mit einem lila Bändchen am Handgelenk am Lift anstellen - dort wiederum gilt Maskenpflicht.
Zwischen den Sportlern tummeln sich Mitarbeiter des Landrats- und Ordnungsamtes sowie einige Polizisten. "Die Ämter kontrollieren die Einhaltung der Corona-Verordnung, wir sind hier zur Sicherung", erklärte Polizeiobermeister Gerstenberger (33). "Aber bisher lief alles ordentlich ab."
Auf dem Gipfel und im Tal waren alle glücklich
Die Freude darüber, nach so langer Zeit endlich wieder den Hang hinabsausen zu können, schien jeglichen Corona-Frust zu vertreiben. "Die Piste ist perfekt präpariert - und ich hab nichts verlernt!", so Skifahrer Michael Küttner (59) aus Sehmatal.
Begeisterung auch bei Urgestein Burkhard Langer (75) aus Stollberg: "Ich fahre schon seit 60 Jahren in Oberwiesenthal." In der Skischule schnallte Eileen Selbmann (32) selbstbewusst das Snowboard an: "Heute will ich das Kurvenfahren lernen."
Auf dem Gipfel des Fichtelbergs, in 1215 Metern Höhe, genoss Familie Brumme aus Taucha bei Leipzig die Mittagssonne bei belegten Brötchen. "Bei uns liegt kein Schnee, da lohnt sich der Tagesausflug", sagte Papa Pierre (38). Knut Michael Selke (65) reiste aus Thüringen an: "Oberhof wäre näher, aber da sind die Pisten nur halb so lang."
Im Tal standen hungrige Sportler am Bistro "Schanzenblick" für Bratwürste und Punsch an - nur der Après-Ski bleibt untersagt. "Der gehört eigentlich dazu", sagte Wirtin Sabine Richter (58). "Aber wir sind froh, dass wir überhaupt wieder offen haben."
Schwebebahn-Chef René Lötzsch (49) zählte am Wochenende rund 4000 Besucher. "Für den Anfang ist das sehr gut", sagte er. Nun hofft er auf 100.000 Euro Förderung von der Landesregierung - für die 260.000 Kubikmeter Kunstschnee, die es für den Neustart brauchte.
Titelfoto: Uwe Meinhold