Wegen Feinstaub: Umweltschützer fordert Filter für Räuchermänner
Seiffen - Sie gehören zu Weihnachten wie Stollen, Stern und Schwibbogen. Doch jetzt entzündet sich eine Debatte um unsere Räuchermänner. Es geht um Feinstaub und die Folgen für die Gesundheit.
Alle Welt redet über Stink-Diesel. Doch dabei wird vergessen, dass Haushalte acht Mal so viel schädlichen Feinstaub ausstoßen wie die Selbstzünder, meint Ronald Peuschel (65) von der Grünen Liga Westsachsen. Grund genug für den Umweltschützer, über die Entwicklung von Feinstaubfiltern für Räuchermänner nachzudenken:
"Jeder schädliche Stoff, der nicht in die Umwelt kommt, ist gut. Vor allem in geschlossenen Räumen. Das Nachdenken über gesunde Raumluft und über bessere Räuchermänner schadet auch nicht der Tradition im Erzgebirge."
Staubfilter in traditionellen Männeln, die im Advent in allen Stuben den Duft von Weihnachten verbreiten? Ziemlich weit hergeholt, findet etwa Männelmacher Tino Günther (55) aus Seiffen. Der frühere FDP-Landtagsabgeordnete: "Ich habe Sorge, dass die Tradition eines Tages verboten wird. Natürlich stoßen Kerzen und Räucherkerzen sehr viel Feinstaub aus. Aber es darf hier keine Vorschriften geben."
Immerhin: Männelmacher Günther bestreitet die Luftbelastung nicht, wehrt sich aber gegen eine gesetzliche Regelung: "Was daheeme ist, ist daheeme."