Räuchermann war gestern: Erzgebirger lässt Schwalbe dampfen
Seiffen - Räucherschwalbe statt Rauchschwalbe: Wenn Dampf aus dem Moped kommt, ist das nicht immer ein schlechtes Zeichen.
Mit dem geschnitzten Modell des DDR-Kultmopeds als Variation des klassischen Räuchermännchens hat Gerd Hofmann voll den Nerv der Fans getroffen. In seiner Werkstatt im erzgebirgischen Seiffen setzt der Kunsthandwerker in langwieriger Puzzlearbeit die 64 Einzelteile zu dem ungewöhnlichen Räucherobjekt zusammen. "Es sind rund 500 Arbeitsschritte nötig. Das zieht sich lange hin", sagt Hofmann.
Das 2017er Modell ist auf 480 Stück begrenzt - und alle sind bereits verkauft. Nur mit der Lieferung kommt Hofmann nicht hinterher. Der Ansturm auf diese Schnitzerei hat seine Erwartungen übertroffen. Und pro Tag schafft er es lediglich, fünf bis sechs der Räuchermopeds zusammensetzen. So ist er mit dem Versand in Verzug. «Bis Weihnachten schaffe ich wohl nur die Hälfte der Bestellungen», sagt er. Die meisten Kunden hätten aber Verständnis und würden Geduld aufbringen.
Derzeit mache er nichts anderes als die Räucherschwalbe. "Ich träume schon davon", gibt Hofmann zu. Einen Tag Ruhe will er sich zu Weihnachten gönnen - danach geht es weiter. Denn die Produktion der Edition 2018 läuft parallel schon wieder an: eine Schwalbe in atlantikblau.
Die Mehrzahl der Kunden hätten die Farbe gewählt. Auf seiner Homepage sind nach eigenen Angaben 200 Vorbestellungen dafür eingegangen. "Das klang wie ein Zweitakter im Internet."