Schwertransport im Erzgebirge sorgt für Ärger: Gab es eine Alternative-Route?
Dorfchemnitz - Dieser Schwertransport bringt nicht nur ein 90 Meter langes Rotorblatt für ein Windrad, sondern auch mächtig Ärger: Streitpunkt ist die Route, auf der die Windkraftanlage ins Erzgebirge gelangt.
Sie führt direkt durch die engen Straßen von Voigtsdorf, einem Ortsteil von Dorfchemnitz, und erfordert auch die Fällung von jahrzehntealten Bäumen. Laut Landratsamt Mittelsachsen habe es keine alternative Route gegeben.
Dem widersprechen Voigtsdorfer Einwohner. "Ein Wirtschaftsweg, an dem keine Bäume stehen, führt direkt zum Windpark", sagt Anwohner Conny Albert (37).
Eine Sprecherin des Windkraftunternehmens UKA entgegnet: "Für den Transport der Anlagenteile an den Saidenberg hatte sich ein Wegebesitzer quergestellt, weshalb die direkte Route nicht möglich war."
Nach Auskunft des stellvertretenden Bürgermeisters, Mathias Rudolf, handelt es sich dabei um den Betreiber des schon bestehenden Windparks.
Drei Bäume wurden ohne Genehmigung gefällt
Dirk Unger (43), Chef der Windkraft Unger GmbH, gibt den Schwarzen Peter an UKA und die Gemeinde zurück: "Ich hätte prinzipiell nichts gegen eine Überfahrt gehabt. Aber auf dem Gelände verläuft die Gastrasse Opal."
"Das erfordert Sicherheitsvorkehrungen für den Ausbau des Weges und muss mit den Pipeline-Betreibern abgestimmt werden. Das funktioniert nicht, wenn die Firma erst drei Wochen vor dem Transport bei mir nachfragt", so Unger weiter.
Derweil drohen nach der chaotischen Transport-Planung erste Konsequenzen: Weil auch drei Bäume ohne Genehmigung aus dem Weg geräumt wurden, teilte das Landratsamt Mittelsachsen am Dienstag mit:
"Das widerrechtliche Baumfällen ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbuße geahndet werden kann. Das Verfahren wurde noch nicht eingeleitet."
Titelfoto: Ralph Kunz