Annaberg-Buchholz - Auf das Erzgebirge kommt ein Riesenprojekt zu: Die Landesdirektion gab den Weg frei für eine Betonbrücke zwischen Schönfeld und Annaberg-Buchholz. Die Überquerung des Zschopautals soll 69 Meter Höhe überbrücken und 375 Meter lang werden.

Das Projekt war schon vor 14 Jahren ein Thema. Aus der Landesdirektion heißt es: "Die B5 entspricht nicht mehr heutigen Verkehrsanforderungen an eine stark frequentierte Bundesstraße."

Vor allem die engen Kurven hoch zur Kreisstadt und die unübersichtliche Kreuzung im Tal soll der Neubau ausbügeln. Zudem binde die Brücke Oberwiesenthal schneller an Chemnitz und die A4 an.

Aus ökologischer Sicht der falsche Weg, meint Lutz Röder (61) vom Naturschutzbund Erzgebirge: "Im Tal wäre ein Kreisverkehr denkbar. Am Ende soll die Brücke nur für einen schnelleren Verkehr sorgen - unnötig und ein grober Eingriff in die Natur."

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Ulrike Kahl (63), Grünen-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, vermutet, "dass die Baukosten verschleiert werden". Eine Riesenbrücke bis kurz vors Erzgebirgsklinikum sei "60er-Jahre-Denken", sagt sie: "Ich bin bei der Vorstellung aus allen Wolken gefallen."

2008, bei der ersten Planung der Brücke, war das frühere Straßenbauamt von 15 Millionen Euro Kosten ausgegangen. Jetzt soll es deutlich teurer werden. Nach dem Baurecht folgt der Planfeststellungsbeschluss mit einmonatiger Klagefrist gegen das Projekt.