Schatzsucher im Erzgebirge für tot erklärt: Seine Leiche wird wohl für immer im Stollen bleiben
Annaberg-Buchholz - Bei der Suche nach dem vermissten Schatzsucher im Erzgebirge gibt es nun offenbar die traurige Gewissheit: Leichenspürhunde schlugen deutlich in dem Bereich an, in welchem Oliver K. (34) vermutet wird. Die Behörden haben den 34-Jährigen damit für tot erklärt. Doch seine Leiche wird wohl niemals geborgen werden - aus finanziellen Gründen.
In einer Pressemitteilung am heutigen Donnerstagabend teilte die Polizei zusammen mit der Stadt Annaberg-Buchholz und dem Oberbergamt Freiberg mit, dass die Leichenspürhunde am vergangenen Dienstag im Bereich des zusammengebrochenen Stollens "ein deutliches Anzeigeverhalten zeigten."
"Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass sich die vermisste Person unter dem Geröll im Verbruchbereich befindet", heißt es dazu.
Es müsse "davon ausgegangen werden, dass der Vermisste im stillgelegten Bergwerksstollen verunglückt ist".
Demnach soll Oliver K. in etwa 25 Metern tiefe liegen - verschüttet. Seinen Leichnam zu bergen, sei allerdings zu teuer, heißt es. Die Kosten dafür würden sich auf 380.000 bis 400.000 Euro belaufen.
"Mit Bedauern muss die Stadt Annaberg-Buchholz vor diesem Hintergrund feststellen, dass eine Bergung der verstorbenen Person in diesem besonderen Fall unverhältnismäßig ist", heißt es aus dem Rathaus. Für eine Bergung gäbe es keinen erforderlichen Anlass, heißt es.
Auch weitere Suchmaßnahmen sind nicht mehr vorgesehen - es sei alles ausgeschöpft worden, so die Polizei.
Wenn Gesundheitsamt zustimmt: Keine Bergung der Leiche vorgesehen
Die Stadt werde sich zeitnah mit dem Gesundheitsamt zusammensetzen, um eine grundsätzliche Ausnahme von der Bestattungspflicht abzustimmen. Sollte die Behörde nichts dagegen haben, werden keine weiteren Bergungsmaßnahmen eingeleitet.
Bedeutet: Der Leichnam von Oliver K. wird wohl für immer in dem alten Erzgebirgs-Stollen bleiben.
Die Ermittlungen ergaben, dass der 34-Jährige zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt, nach dem 6. Oktober, den Kippenhainer Stollen illegal betreten hatte, einen Zusammenbruch des Gesteins auslöste, verschüttet und tödlich verletzt wurde.
Es würden keine Hinweise vorlegen, dass eine dritte Person für den Tod des Mannes verantwortlich ist, ebenso liegen keine Hinweise auf einen Suizid vor. Vielmehr wird von einem tragischen Unfall ausgegangen.
Titelfoto: Niko Mutschmann, Ralph Kunz