Sachsen: Hier genießen mehr als 800 Räuchermännel ihren Ruhestand
Lugau - Wenn das letzte Räucherkerzl verraucht ist ... wandern die Stimmungsmacher der Weihnachtszeit alle Jahre wieder zurück in ihre Kartons oder werden nach einem kritischen Blick ihrer Besitzer aussortiert.
Mit Schmauchspuren im Gesicht, ausgeblichenem Lack oder dem fehlenden Arm endet so manches Männel vergessen auf dem Dachboden. Außer, es hat das Glück, einen Platz im Niederwürschnitzer Seniorenheim für Räuchermännel zu finden.
Der Imbiss "Alte Ziegelei" in Niederwürschnitz ist zum Ruhesitz für Weihnachtsfiguren geworden. In der Gaststube und am Freisitz von Inhaber Florian Kunze (25) genießen mehr als 800 ausgediente Männel ihren Ruhestand: "Als Gemeinschaft sind sie eine sehenswerte bunte Truppe. Etliche stammen noch aus DDR-Zeiten und wecken bei unseren Gästen Erinnerungen. Viele sind aber auch Einzelstücke, die vor Jahrzehnten liebevoll selbst gebastelt und bemalt wurden."
Zusammengetragen wurde ein Großteil der originellen Figuren vom langjährigen Bürgermeister von Niederwürschnitz, Rolf Höfer, der sie in einem Raum im Rathaus gelagert und bei Gelegenheit ausgestellt hatte.
Seit die Räuchermänner, Nussknacker und Lichterengel in den Imbiss umgezogen sind, vermehrt sich die Sammlung rasant: "Jede Woche kommen Päckchen mit weiteren Figuren an oder Gäste bringen sie mit", erzählt Florian Kunze.
Geöffnet ist "Räuchermännelsruh 2.0", gelegen am Kohlebahnradweg, im Januar bei schönem Wetter am Wochenende von 11 Uhr bis Sonnenuntergang. Weitere Infos gibt's unter imbiss-alte-ziegelei.de.
Titelfoto: Uwe Meinhold