Rund 150 Mitarbeiter beteiligen sich an Warnstreik bei enviaM
"Die Leute sind gefrustet, weil es keinerlei Entgegenkommen der Arbeitgeber gibt. Dabei sorgen die Beschäftigten dafür, dass Sachsen an 365 Tagen im Jahr mit Strom versorgt wird", sagte Philipp Zirzow, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) im Bezirk Dresden-Chemnitz, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Gewerkschaft hatte für Donnerstag bundesweit zum Warnstreik aufgerufen. Zirzow zufolge hat enviaM in der Chemnitzer Region etwa 700 Beschäftigte.
Die Arbeitgeber hätten sich in der zweiten Verhandlung "kein Stück" bewegt - nun helfe nur noch Druck, hatte IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden am Mittwoch gesagt.
IGBCE und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordern in der gemeinsamen Tarifverhandlung ein Vergütungsplus von 13 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten - mindestens aber 550 Euro mehr pro Monat. Azubis sollen monatlich 300 Euro mehr erhalten. Zudem sollen alle von ihnen nach 2024 übernommen werden.
enviaM verwies darauf, dass die Verhandlungen am 24. April fortgesetzt werden. Die Unternehmensgruppe strebe "eine faire und für beide Seiten tragfähige Lösung am Verhandlungstisch an", hieß es. Zum einen würden wettbewerbsfähige, attraktive Gehälter gezahlt, so die Envia Mitteldeutsche Energie AG. "Gleichzeitig müssen wir natürlich auch im Blick behalten, dass wir unser Unternehmen voranbringen und auf Wachstumskurs bleiben."
Verhandelt wird für die Beschäftigten des Energiekonzerns Eon und die zum Konzern gehörigen Energieunternehmen Avacon, Preussen Elektra, Edis und Enviam sowie für den Übertragungsnetzbetreiber Tennet.
Titelfoto: Uwe Meinhold