Plötzlich zu laut! Landrat stoppt Weihnachtsmobil im Erzgebirge

Neukirchen - Das "Weihnachtsmobil" sorgte in den Pandemiejahren 2020 und 2021 für abgefahrene Unterhaltung in Erzgebirgsorten wie Neukirchen - allerdings ist damit erstmal Schluss: Laut Landratsamt verstoßen die Lautsprecher gegen die Verkehrsordnung. "Weihnachtsmobil"-Chef Martin Naumann (42) ist enttäuscht.

Das "Weihnachtsmobil" sorgte in den Pandemiejahren 2020 und 2021 für abgefahrene Unterhaltung im Erzgebirge.
Das "Weihnachtsmobil" sorgte in den Pandemiejahren 2020 und 2021 für abgefahrene Unterhaltung im Erzgebirge.  © Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

"Dass uns da jetzt von behördlicher Seite so ein Knüppel zwischen die Beine geworfen wird, ist traurig", sagt Martin Naumann alias "DJ ErzBeat".

Mit dem "Weihnachtsmobil" wurde 2020 und 2021 in den Gemeinden Neukirchen, Jahnsdorf und im vergangenen Jahr auch in Thalheim den Einwohnern Weihnachtsmusik durch Lautsprecher vorbeigebracht. Für die Kleinen gab es Süßigkeiten.

Das Landratsamt Erzgebirge verweist nun jedoch - auch im Hinblick darauf, dass der normale Weihnachtsbetrieb in diesem Jahr wieder läuft - auf die Straßenverkehrsordnung. Dort heißt es in Paragraf 33 unter anderem: "Lautsprecher aus Fahrzeugen erschweren den Verkehr immer."

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Landrat Rico Anton (45, CDU) kann den Ärger über das Verbot des lautstarken "Weihnachtsmobils" verstehen, betont jedoch: "Das war ein gutes Instrument. Und man kann allen dankbar sein, die das während der Pandemie auf die Beine gestellt haben. Aber jetzt sollten wir uns darauf konzentrieren, die erzgebirgischen Traditionen wieder zu leben."

Laut Anton wurde der Einsatz des Fahrzeugs in einem Ermessensspielraum gestattet - weil unter Pandemiebedingungen weihnachtliche Events so gut wie nicht vorhanden waren.

Sascha Thamm (37), Bürgermeister von Neukirchen, hat mit seinen Amtskollegen aus Thalheim und Jahnsdorf einen Antrag beim Landratsamt gestellt, dass das "Weihnachtsmobil" dennoch in diesem Jahr einmal durch die Gemeinden fahren kann - schon wegen der positiven Resonanz aus der Bevölkerung. Der Antrag aus Jahnsdorf wurde allerdings abgewiesen.

Titelfoto: Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

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