Park im Erzgebirge einsturzgefährdet? Bohrungen sollen Klarheit bringen

Aue-Bad Schlema - Die Wismut bohrt den Kurpark von Bad Schlema im Erzgebirge an. Ein 300 Quadratmeter großes Areal ist abgesperrt, weil das Bergbauunternehmen darunter einen Hohlraum vermutet. Probebohrungen sollen nun Klarheit bringen.

Die Probebohrungen sollen den Untergrund bis in 30 Meter Tiefe erkunden.
Die Probebohrungen sollen den Untergrund bis in 30 Meter Tiefe erkunden.  © Kristin Schmidt

"Zur Erkundung der untertägigen Situation in diesem Bereich werden zunächst drei Erkundungsbohrungen von 30 Metern abgeteuft. Die Bohrarbeiten werden zwei Wochen dauern", teilte Wismut-Sprecher Frank Wolf mit.

Unter dem Kurpark befindet sich in 50 Meter Tiefe der Markus-Semmler-Stolln, von dem aus die Wismut Anfang der 1950er-Jahre einen Schacht bis auf 60 Meter Tiefe und später eine Verbindung an die Oberfläche gebaut hatte.

Die Hohlräume sind zwar verfüllt, trotzdem kam es in der Vergangenheit zu sogenannten Tagesbrüchen, bei denen der Erdboden wegsackt und sich plötzlich Krater auftun. Aus diesem Grund hatte die Wismut 2001 bis 2003 eine Füllplombe aus Beton angebracht.

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"Ein weiteres Nachsacken der Füllsäule kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden", so der Wismut-Sprecher. Ein Überwachungsprogramm hilft dabei, Gefahren im Untergrund frühzeitig zu erkennen.

Der Kurpark Bad Schlema ist teilweise gesperrt, weil der Untergrund instabil ist.
Der Kurpark Bad Schlema ist teilweise gesperrt, weil der Untergrund instabil ist.  © Kristin Schmidt
Verbotsschilder warnen vor dem Betreten des Areals.
Verbotsschilder warnen vor dem Betreten des Areals.  © Kristin Schmidt

Der Markus-Semmler-Stolln ist mit 220 Kilometer Länge das größte Grubensystem Deutschlands.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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