"Öffnet die Schulen!" Großer Eltern-Protest im Erzgebirge
Aue/Thalheim - Im Erzgebirge protestierten am Samstag etliche Eltern gegen die geplanten Kita- und Schulschließungen am Montag. Dazu stellten sie Kinderschuhe und Plakate vor den Rathäusern im Erzgebirgskreis auf.
"Öffnet die Schulen", steht auf einem der Plakate, ein anderes fordert: "Gebt unseren Kindern ihr Leben zurück!" Mit dieser Aktion wollen Eltern ihren Frust über die Schließungen von Kitas und Schulen ab Montag zum Ausdruck bringen.
Da die Inzidenz im Erzgebirgskreis an fünf Werktagen in Folge über 100 lag, kündigte das Landratsamt an, Schulen und Kitas ab dem 22. März wieder dicht zu machen.
Ausnahmen: Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Für sie bleiben die Schultüren offen.
Erst wenn der 100er Inzidenzwert an fünf Werktagen unterschritten wird, dürfen Schulen und Kitas wieder öffnen.
Angesichts der hohen Inzidenzwerte im Erzgebirge (Stand Samstag 178,2) scheint eine Öffnung der Einrichtungen allerdings noch in weite Ferne zu rücken.
Update, 16 Uhr: Auch in Zwickau stellten zahlreiche Eltern Kinderschuhe vor dem Rathaus auf. Die Forderung auch hier: "Schulen auf!". "Euer Inzidenz-Bingo rechtfertigt keine Schließung von Schulen und Kitas", steht auf einem der Plakate. Zudem wird die Corona-Testpflicht für Kinder kritisiert.
Offenbar hatte sich über Facebook und Co. der Aufruf zu dieser Aktion schnell verbreitet, sodass beinahe die komplette Rathaustreppe voller Schuhe war.
"Maßnahmen-Wahnsinn beenden!" Weiterer Protest im Erzgebirge geplant
Am Samstagabend ist in Aue ein weiterer Corona-Protest geplant. Die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" ruft zu einer großen Demo auf dem Altmarkt in Aue auf.
Unter dem Motto "Maßnahmen-Wahnsinn beenden" fordern die Organisatoren der Veranstaltung einen Rücktritt von Landrat Frank Vogel (63, CDU) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU).
Titelfoto: B&S