Feriensiedlung soll auf unberührter Bergwiese entstehen: NABU erwirkt Baustopp

Oberwiesenthal - Auf einer der letzten unberührten Bergwiesen in Oberwiesenthal (Erzgebirgskreis) sollte eine Ferienhaussiedlung entstehen. Der Naturschutzbund Sachsen hat vor Gericht jetzt einen Baustopp erwirkt.

Die ersten Erdarbeiten haben bereits begonnen, ein Teil der Wiese wurde dadurch schon zerstört.
Die ersten Erdarbeiten haben bereits begonnen, ein Teil der Wiese wurde dadurch schon zerstört.  © Uwe Meinhold

Die Fläche unweit der Himmelsleiter gehört zu einem Artenschutzprojekt des Freistaates Sachsen, das den Lebensraum von gefährdeten Vogelarten wie Braunkehlchen und Wachtelkönig schützen soll.

Das Landratsamt Erzgebirgskreis hatte mit einer Ausnahmegenehmigung grünes Licht für das Bauvorhaben gegeben.

"Hier wird die Natur mit allen Mitteln und gegen jeden Widerstand unmittelbar zerstört, um letztendlich Tatsachen zu schaffen", kritisiert NABU-Landesvorsitzende Maria Vlaic (43).

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Die Naturschützer legten beim Amtsgericht Chemnitz Widerspruch gegen die Baugenehmigung ein und erwirkten gestern eine Zwischenentscheidung für einen sofortigen Baustopp.

"Dem Landkreis wurde aufgegeben, die sofortige Einstellung der Bauarbeiten anzuordnen", teilte der NABU mit.

Die Landesvorsitzende ist zufrieden: "Das ist ein Erfolg, auch wenn ein Teil der Wiese bereits durch begonnene Erdarbeiten zerstört ist. Wir werden den Zustand vor Ort dokumentieren, sodass sichergestellt ist, dass die Arbeiten nicht fortschreiten."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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