Nostalgie pur! Hier wird Ski wie vor 100 Jahren gefahren

Oberwiesental - Bommelmützen, Schnürschuhe, blankes Holz und Kerzenwachs kommen am Sonnabend beim 8. Nostalgie-Skirennen in Oberwiesental (Erzgebirge) zu neuen Ehren. In stilechter Kleidung wie vor hundert Jahren und mit ebensolcher Ausrüstung sausen die Teilnehmer des Spaß-Wettbewerbes zu Tal.

Conny Kretschmer (27, v.l.), Skischul-Chef Michael Süß (60) und Cordula Kretschmer (62) freuen sich schon auf das nostalgische Skirennen am Fichtelberg.
Conny Kretschmer (27, v.l.), Skischul-Chef Michael Süß (60) und Cordula Kretschmer (62) freuen sich schon auf das nostalgische Skirennen am Fichtelberg.  © Uwe Meinhold

Die Idee zum Retro-Rennen kam Michael Süß (60) von der Vereinigten Skischule Oberwiesental beim Blick in den Fundus: "Die Skischule gibt es schon seit 90 Jahren, seit 50 Jahren wird sie von unserer Familie betrieben. Da sammelt sich einiges an."

Für die Teilnehmer bietet die Abfahrt ungewohnte Herausforderungen: "Weil die Ferse auf den alten Brettern nicht fest verankert ist, braucht es etwas Übung. Außerdem waren die Skier früher länger. Kurven zu fahren, ist schwieriger. Dafür kommt der Telemarkstil wieder zu Ehren", weiß der Skilehrer.

Erlaubt sind nur pure Holzskier ohne Farbanstrich. Unbedingt erwünscht sind alte Trachten mit Knickerbockern, Röcken und Pelzstolas. Mittlerweile reisen zwischen 60 und 70 Teilnehmer an, einige sogar aus Tschechien. Die alte Art des Skifahrens ist ebenso unterhalt- wie geruhsam: Michael Süß: "Stürze sind häufig, aber bisher immer harmlos."

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Für Chancengleichheit sorgt eine Materialkontrolle vor Rennbeginn. Danach marschieren die Teilnehmer mit geschulterten Brettern den Hang hinauf.

Ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern des Nostalgie-Rennens ist zur Tradition geworden.
Ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern des Nostalgie-Rennens ist zur Tradition geworden.  © privat

"Einen Lift gab es früher schließlich auch nicht", kommentiert der Skischul-Chef, der als Testfahrer die erste Abfahrt absolviert, bevor er das Rennen für die Zuschauer kommentiert. Los geht die Gaudi am Sonnabend 11.30 Uhr an der Freilichtbühne.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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