Neue Holzfigur aus Seiffen: Erzgebirgs-Schnitzer wollen Corona-Virus "ausräuchern"
Seiffen - Die Männelmacher aus dem Erzgebirge hoffen auf ein normales Weihnachtsgeschäft - ohne Corona und mit Weihnachtsmärkten. Damit diesmal auch wirklich nichts schiefgeht, hat die Seiffener Volkskunst ein Räucher-Virus (Preis: 39 Euro) entwickelt, quasi als Abgesang auf die Pandemie. Die Kunden sind begeistert.
Die Holzfigur in Virus-Optik schaut etwas verdattert aus der Wäsche. Dahinter steckt die klare Botschaft: Tschüss Corona, hallo altes Leben!
"Wir haben unserem unerwünschten Begleiter der letzten zwei Jahre ein Abschiedsgeschenk gemacht, vielleicht auch einen erhofften Rauswurf aus unserem Leben", sagt Sven Reichl (49), Vorstandsmitglied der Seiffener Volkskunst.
Das Räucher-Virus funktioniert wie ein echter Räuchermann, nur dass der Qualm durch vier Protein-Spikes nach außen gelangt. Einige Hundert Holzfiguren wurden bereits produziert und verkauft. "Die Nachfrage ist erneut so groß, dass wir nicht sofort allen Bestellungen nachkommen können."
Gleiches gilt für die Figur in Gestalt der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU), die ebenfalls aus dem Hause der Seiffener Volkskunst stammt. Zuvor hatte Männelmacher Tino Günther mit seinem Räucher-Drosten einen riesigen Erfolg gefeiert.
Die Kunsthandwerker wissen längst, dass sich Traditionsbrüche auszahlen können. "Wir bemühen uns immer mehr, am Puls der Zeit zu sein. Der Nussknacker war anfangs schließlich auch nur eine Karikatur der Obrigkeit", so Reichl.
Titelfoto: Uwe Meinhold