Neue Friedensglocke auf dem Fichtelberg geweiht: Doch es werden weitere Spenden benötigt
Oberwiesenthal - Nachdem ihr Vorgänger von Vandalen im Mai 2022 beschädigt wurde, erhält der Fichtelberg im Erzgebirge eine neue Friedensglocke.
Am gestrigen Reformationstag wurde die gut 2700 Kilogramm schwere Glocke aus Bronze auf dem Fichtelberg geweiht. Sie soll künftig an Sonn- und Feiertagen ihren Ruf in die Region und über die Grenze nach Tschechien erschallen lassen. Doch wann es so weit ist, steht laut Initiator Gerd Schlesinger aktuell noch nicht fest.
Denn der Glockenstuhl der bisherigen Glocke könne für die neue nicht benutzt werden, erläutert Schlesinger, der Türmer in Schwarzenberg ist. Grund dafür ist das höhere Gewicht - ihr Vorgänger wiegt mit 1,6 Tonnen deutlich weniger.
Insgesamt beziffern sich damit die Kosten für Glocke und Glockenstuhl auf 150.000 bis 160.000 Euro. Der Verein Friedensglocke Fichtelberg hat bisher mehr als 30.000 Euro gesammelt. Das Land Sachsen steuert rund 86.500 Euro bei.
Es fehlt aktuell daher noch knapp ein Drittel, um die Konstruktion zu vollenden. Deswegen sollte die neue Glocke nach ihrer Weihe auch wieder abtransportiert und an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
Ehrengäste auf dem Fichtelberg
Trotzdem konnten sich am gestrigen Dienstag bereits knapp 500 Gäste am einmaligen Klang erfreuen, als die Glocke angehoben und erstmals angeschlagen wurde. Auch Sachsens Staatsminister Thomas Schmidt (62, CDU) gehörte, ebenso wie Landrat Rico Anton, zu den Ehrengästen.
"Wir haben das große Glück, seit vielen Jahrzehnten in Frieden zu leben", betonte Schmidt zur Glockenweihe. Dass dies nicht selbstverständlich sei, zeigten die Konflikte in der Ukraine und dem Nahen Osten. "Die neue Friedensglocke hier oben auf dem Fichtelberg mahnt uns, für Frieden und Freiheit, in der wir heute leben dürfen, dankbar zu sein."
Die Vorgängerglocke war 2010 auf dem 1215 Metern hohen Fichtelberg geweiht worden. Sie soll laut Schlesinger auf dem Fichtelberg bleiben und dort auf einem Sockel platziert werden.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa