Neid im Erzgebirge: Lengefeld hat zwei Weihnachts-Bäume, Pockau hat dafür keinen

Pockau-Lengefeld - Wahlkampf vor Weihnachten: In Pockau-Lengefeld (Erzgebirge) streiten sich der amtierende Bürgermeister Ingolf Wappler (52, CDU/Einzelbewerber) und der künftige Bewerber um das Amt, Sebastian Bräuer (31, parteilos), um Weihnachtsbäume. Zwei davon stehen in der Doppelgemeinde - in Lengefeld zwei, in Pockau null. Der Knatsch folgte prompt.

Sebastian Bräuer (31) und Sohn Niklas (4) mit dem traurigen Ersatzbäumchen vor dem Rathaus Pockau.
Sebastian Bräuer (31) und Sohn Niklas (4) mit dem traurigen Ersatzbäumchen vor dem Rathaus Pockau.  © Uwe Meinhold

Mit dem Spielstand 0:2 kann Sebastian Bräuer nicht leben: "Es gibt einen dritten Baum. Der dürfe aus Energiespargründen nicht aufgestellt werden, heißt es im Bauhof. Das Argument ist vorgeschoben."

Er fordert einen Weihnachtsbaum nur für Pockau. "Notfalls bezahle ich Transport und Aufstellung selbst, organisiere einen Weihnachtsmarkt, Erlös für den Kindergarten."

Zudem sieht Sebastian Bräuer, der 2023 bei der Bürgermeisterwahl antreten möchte, eine Verschiebung der innerörtlichen Gewichte zugunsten von Lengefeld: "Seit der Vereinigung 2014 teilte sich die Stadtverwaltung auf. Zwei Tage in Lengefeld, zwei Tage in Pockau. 2023 aber soll das Pockauer Rathaus komplett geschlossen werden."

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Der amtierende Bürgermeister Ingolf Wappler lacht über diese Vorwürfe: "Wir wollten im neugestalteten Kulturpark in Pockau einen Weihnachtsbaum pflanzen. Wegen der Witterung haben wir das auf Frühjahr verschoben. Dafür kommt noch diese Woche ein gefällter Weihnachtsbaum."

Mit diesem Brief protestierten Bürger Pockaus gegen den fehlenden Weihnachtsbaum.
Mit diesem Brief protestierten Bürger Pockaus gegen den fehlenden Weihnachtsbaum.  © Uwe Meinhold
Dieser Baum steht am Markt in Lengefeld. Dieser Ortsteil hat sogar einen zweiten Baum.
Dieser Baum steht am Markt in Lengefeld. Dieser Ortsteil hat sogar einen zweiten Baum.  © Uwe Meinhold

Auch die Vorwürfe gegen die Verwaltung weist Wappler zurück: "Es gab keine Aufteilung. Pockau hatte seit 2018 noch eine Standesbeamtin. Die geht nun in Ruhestand. Auf Beschluss des Stadtrates soll das Pockauer Rathaus verkauft werden. Das Gebäude wäre ideal für sechs bis acht Wohnungen."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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