Antifa-Demo in Zwönitz: Wieder Angriffe auf Polizisten
Zwönitz - Am Samstagnachmittag versammelten sich Dutzende Anhänger der "Antifa" in Zwönitz. Die Teilnehmer protestierten gegen die zahlreichen Corona-Demos, die in den vergangenen Monaten von der rechten Partei "Freie Sachsen" organisiert wurden.
Gegen 14.15 Uhr trafen sich etwa 300 Antifa-Anhänger unter dem Motto "Schicht im Schacht - Faschistische Normalisierung durchbrechen" in der Nähe des Bahnhofs. Auch ein Gegenprotest wurde organisiert.
Die Polizei musste beide Gruppen voneinander fernhalten. Über Verletzte ist derzeit nichts bekannt. Allerdings soll es laut Informationen vor Ort zu verbalen Attacken gegen Polizisten gekommen sein.
Immer wieder geriet die etwa 12.000 Einwohner große Stadt im Erzgebirge in die Schlagzeilen. Der Grund waren Ausschreitungen bei Corona-Demos.
Im Mai der traurige Höhepunkt: Mehrere Polizisten wurden von Teilnehmern attackiert.
Update, 19.47 Uhr: Laut der Polizei gab es einige Störungen gegen die Antifa-Demonstranten.
"Mehrfach wurde versucht, Personen abzudrängen. Derzeit laufen zwei Strafverfahren. Es wurde eine Eierpackung gegen ein Auto und eine Flasche geworfen", sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht am Abend.
Der Wagen gehört vermutlich einem Teilnehmer der antifaschistischen Kundgebung. Diese dauerte etwa drei Stunden, endete gegen 17.45 Uhr.
Am Antifa-Rundgang waren laut Polizei etwa 265 Menschen beteiligt. Wie viele diesen störten, ist den Beamten nicht bekannt. "Es ist schwer, hier genaue Zahlen zu nennen, da sich die Störer oft auch wieder zurückgezogen und hinter Gebäuden versteckt haben", so Ulbricht weiter.
Update, 20.03 Uhr: Wie die Polizei soeben mitteilte, galt der Eier-Angriff einen Polizeibeamten.
"Im Bereich der Franz-Schubert-Straße/Goethestraße wurde gegen 15:25 Uhr
ein Polizist während der ersten Zwischenkundgebung durch einen
Unbekannten aus dem Bereich einer Störergruppe mit einer Packung Eier
beworfen", so Polizeisprecherin Ulbricht. Der Beamte blieb unverletzt.
Doch das war noch glimpflich.
"Gegen 16:45 Uhr, während der zweiten Zwischenkundgebung in der Heinrich-Heine-Straße, warf ein Mann aus einer Störergruppe heraus eine Glasflasche in Richtung der Einsatzkräfte, wodurch eine Beamtin getroffen wurde", so Ulbricht weiter.
Dadurch wurde die Polizistin leicht verletzt. Ihre Kollegen nahmen den mutmaßlichen und aggressiven Gasflaschenwerfer (31) fest.
Gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Insgesamt waren 320 Polizisten zur Sicherung des Antifa-Umzuges in Zwönitz im Einsatz.
Titelfoto: André März