Nach Aus für Fichtelberghaus: Landratsamt versteht die Welt nicht mehr!
Oberwiesenthal - Sachsens höchstgelegenes Hotel, das "Fichtelberghaus", schließt seine Pforten. Der Pächter kündigte an, den Betrieb im Oktober einzustellen. Der Eigentümer, das Landratsamt Erzgebirgskreis, versteht die Welt nicht mehr.
Die Betreiber-Familie Meinel war auf TAG24-Anfrage nicht zu sprechen. Doch begründet sie per Facebook-Posting die Entscheidung, nach 20 Jahren aufzuhören, mit "brandschutztechnischen Mängeln, die eine dringende Behebung seitens des Eigentümers erfordern".
Dabei hatte der Eigentümer allein im Frühjahr 2022 etliche dieser Erneuerungen vorgenommen, erklärt Landratsamts-Sprecherin Janine Bayer. Zum Beispiel den Einbau von Brandschutzklappen, die Ertüchtigung der Restaurantlüftung und die Installation einer Sicherheitsbeleuchtung (Kosten: 250.000 Euro netto).
Betreiberfamilie Meinel meint, dass die weiteren Brandschutzmaßnahmen umfangreich und zeitlich aufwendig seien. Der Geschäftsbetrieb müsse in dieser Zeit ruhen.
Landratsamt kann die Beschuldigungen nicht nachvollziehen
Das Landratsamt wiederum spricht von ergänzenden Maßnahmen und erklärt, dass der Betrieb aktuell uneingeschränkt genehmigt und möglich sei.
"Warum der bisherige Betreiber die noch erforderlichen Maßnahmen als Vorwand für die einseitige außerordentliche Pachtvertragskündigung benennt und sich in seinem Posting so äußert wie geschehen, erschließt sich dem Landkreis als Eigentümer nicht", so Sprecherin Bayer. Insbesondere vor dem Hintergrund der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Mit dem Auszug des Pächters ist das Kapitel "Fichtelberghaus" jedoch längst nicht geschlossen. Bereits jetzt laufen Verhandlungen mit potenziellen Nachpächtern, über die aktuell jedoch nicht öffentlich informiert werde.
Titelfoto: Bernd März