Museum im Erzgebirge: Die Welt der Nussknacker hat jetzt eine Königin
Neuhausen/Erzgebirge - Auf diese Königin hat das Nussknackermuseum Neuhausen im Erzgebirge 17 Jahre warten müssen: Mit Jenny Löschner (21) ist erstmals ein Familienmitglied der Museumsbesitzer die Repräsentantin einer einmaligen Sammlung - und nun auch des ganzen Dorfes.
"Ich bin stolz auf meine Krone", sagt Jenny, die schon 2020 Königin werden sollte. Corona hatte ihrer Thronbesteigung einen Strich durch die königliche Rechnung gemacht.
Die ganze Geschichte geht auf Jennys Opa Jürgen Löschner (77) zurück. Der Maschinenbauer sammelte und tauschte Nussknacker schon in den sechziger Jahren. 1966 hatte er 500 Exemplare, die das Museum im Erdgeschoss seines Wohnhauses begründeten.
Die Familie sammelte weiter, erwarb ganze Sammlungen. Vater Uwe Löschner (51) kaufte 1994 das Museumsgebäude in der Bahnhofstraße, um Platz zu schaffen.
"Hier leben heute 6666 Nussknacker", berichtet Jenny.
"Unser ältester Nussknacker stammt aus dem 17. Jahrhundert"
Die Sammlung ist an die drei Millionen Euro wert - natürlich versichert. Aber Jenny Löschner ist nicht nur stolz auf Masse, auch auf Klasse.
"Unser ältester Nussknacker stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Zähne sind aus Elfenbein." Der älteste Nussknacker aus dem Erzgebirge wurde von der Familie Füchtner in Seiffen gefertigt (um 1870).
Weitere Superlative: Den größten hydraulischen Nussknacker (5,87 Meter) hat die Familie selbst gebaut, ebenso den weltgrößten Nussknacker (10,10 Meter). Der kleinste Nussknacker der Welt misst 4,9 Millimeter und stammt aus Giengen/Brenz.
Werbung für diese einzigartige Sammlung zu machen - für Jenny Löschner keine harte Nuss.
Titelfoto: Petra Hornig