Erzgebirge: Dieser Opa baute für seine Enkel eine Bahnstrecke in den Garten
Marienberg - Es fährt endlich ein Zug durch Kühnhaide. Opa Matthias Münzner (62) hat auf seinem Grundstück eine Miniatur-Bahnstrecke angelegt. Als Geschenk für seine sechs Enkel (1 bis 11 Jahre). Die können nun mit drei historischen Loks durch die Gegend düsen. Ursprünglich sollte Bahnfahren im Ort schon vor 120 Jahren möglich sein.
1899 gab es Pläne, von Grünthal bis Reitzenhain eine Schmalspurbahnstrecke zu errichten. "Das scheiterte an den Pferdefuhrunternehmen, die um ihre Existenz bangten", erklärt Orts-Chronist Romeo Bräuer (61).
Über ein Jahrhundert später können drei alte Feldbahnen auf einer 600 Meter langen Strecke fahren. "Die Lokomotiven aus dem ehemaligen Granitwerk in der Lausitz waren 25 bis 30 Jahre nicht mehr in Betrieb. Ich musste Motoren instand setzen sowie Bremsen und Öle wechseln", sagt Matthias Münzner.
Der Hobby-Bauer, der vor der Wende im Torfwerk arbeitete, wo es auch eine alte Lok gab, begann vor etwa drei Jahren mit seinem Werk. "Ich interessiere mich für die Historie der Bahnen und möchte für die Nachwelt erhalten, wie es früher einmal war. Als Opa braucht man für die Enkelkinder doch eine Eisenbahn. Meine ist eben etwas größer ausgefallen."
Der Aufbau ist immer noch nicht abgeschlossen, drei weitere historische Wagen will Matthias Münzner noch auf Vordermann bringen. Bis dahin erfreuen sich seine Enkel an den bereits fertigen Loks.
"Auch die Nachbarskinder fahren immer mal eine Runde mit. Wer Interesse an einer Besichtigung hat, kann sich bei mir melden." Das Grundstück befindet sich in der Herrenhaide.
Titelfoto: Uwe Meinhold