Historischer Weinberg entdeckt: Sie wollen Erzgebirgs-Wein machen
Lichtenstein - Ein jahrhundertealter Weinberg wird am Schloss Lichtenstein zu neuem Leben erweckt.
Die terrassenförmige Anpflanzung am Schlossberg hatte die Grafen von Schönburg mit edlen Tropfen versorgt. Jetzt wurden hier wieder 125 Rebstöcke gesetzt, die in drei Jahren den ersten Wein liefern sollen.
Bei der Sanierung des 1706 am Fuß des Schlossbergs errichteten Witwenpalais tauchten unter der Dielung Dokumente auf, in denen von einem Weinberg die Rede ist. Und tatsächlich stießen die Bauleute hinter dem Gebäude auf alte Trockenmauern.
"Durch die Trockenmauern entsteht ein besonderes Mikroklima. Die Mauern speichern die Wärme und geben sie nachts langsam ab", sagt Wein-Experte Janek Schumann (47), der den Hang gepachtet hat und sich gemeinsam mit dem Meißner Winzer Martin Schwarz (54) auf das Wagnis einlässt, im Erzgebirge Wein anzubauen.
Die erste der drei Terrassen ist bereits restauriert und bepflanzt. Hier sollen unterschiedliche Rebsorten wachsen, wie vor Jahrhunderten einzeln an Pfählen. Schumann: "Es geht um Denkmalpflege, nicht um Ertrag."
Auch ein lauschiger Pavillon für Weinverkostungen ist geplant. Mit 350 bis 400 Flaschen Ertrag rechnen die Erzgebirgswinzer.