Laster bleibt zwischen zwei Häusern stecken: Für die Anwohner bereits ein gewohntes Bild
Großolbersdorf - Reichlich Action für eine Dorfstraße: Am späten Freitagabend verfranzte sich ein Lasterfahrer aus Tschechien, fuhr sich zwischen Wohnhäusern in Hohndorf (Erzgebirgskreis) fest und blieb stecken! Für viele Anwohner kam der Crash nicht überraschend - sie sind bereits seit Jahren genervt von den Brummi-Unfällen in ihrem Ort.
Seit April blockieren Baustellen die B174 zwischen Großolbersdorf und Ortsteil Hohndorf. Viele Fahrer kurven um die Absperrungen herum - und stranden auf dem Weg nach Zschopau teilweise im Oberen Weg.
Das passierte nun auch einem Sattelzug. Er steckte zwischen Gartenzäunen fest, kam weder vor noch zurück. Eine Bergungsfirma musste den Lkw-Fahrer - Zentimeter für Zentimeter - aus seiner misslichen Lage befreien. Dauer: mehr als zwei Stunden.
Für Anwohnerin Hannelore Böhme (74) ein gewohntes Bild: "Mir fuhren schon zwei Laster in die Scheune. Viele nutzen unsere enge Straße als Umleitungsstrecke. Zuletzt verirrten sich Touristen aus Österreich. Ich sah noch, wie sie auf einem Bauernhof in der Sackgasse landeten."
Anwohner fordern Maßnahmen
Eher spannend fand Heiner Engelbrecht (64) die Befreiung des feststeckenden Lasters vor seinem Haus. "Das hatten wir hier schon dreimal. Offenbar können einige Fahrer die Schilder auf der Bundesstraße nicht lesen."
Engelbrecht fordert Maßnahmen, um Irrfahrten durchs Wohngebiet zu verhindern: "Laster fahren auf der engen, abschüssigen Gasse Zäune um und gefährden Wohnhäuser!"
Hannelore Böhme erinnert an die seit Jahren geforderte Umgehungsstraße um Hohndorf. "Ich wünsche mir eine komplette Verlegung des Transitverkehrs." Ein Thema, für das eine Bürgerinitiative seit Jahren kämpft.
Sprecherin Susan Bärmig (44): "Ich kämpfe ja längst nicht mehr für mich, sondern für meine Kinder."
Titelfoto: André März