Landratsamt bemerkt nach 15 Jahren, dass ein Wasseranschluss fehlt: Kaffee-Kurt droht das Aus!
Marienberg - Für viele Wanderer am Grünen Graben ist die Einkehr bei Kaffee-Kurt seit 15 Jahren Kult. Mitten im Wald bietet das erzgebirgische Original seit 2008 selbstgemachte Kuchen, Speckfett-Bemmen und Kaffee an. Jetzt setzen unerfüllbare behördliche Auflagen dem ein Ende.
"Für den geforderten Wasseranschluss müsste ich einen Tiefbrunnen bohren oder eine 3,5 Kilometer lange Wasserleitung legen. Das geht nicht", ärgert sich Kaffee-Kurt, der eigentlich Steffen Konkol (59) heißt.
Die Empörung, dass der beliebte Wald-Imbiss nicht wie üblich am 1. Mai eröffnen konnte, schlägt Wellen: Fans starteten eine Petition, die nach nur einem Tag schon tausendfache Unterstützung fand.
Das Landratsamt teilte am Dienstag mit, dass die nach EU-Recht erforderlichen "Mindestanforderungen für das Betreiben eines Lebensmittelunternehmens mit festem Standort" nunmehr "konsequent durchgesetzt" werden, "wohlwissend, dass dies faktisch das Ende der bisher geduldeten Geschäftstätigkeit am Standort 'Grüner Graben' bedeutet".
Gespräche solle es weiter geben, "um gegebenenfalls doch noch eine Lösung für den Weiterbetrieb an anderer Stelle oder in einem anderen Format zu finden".
Daran ist auch Kaffee-Kurt interessiert: "Das Waldcafé war meine Existenz. Ich musste mich jetzt arbeitslos melden."
Titelfoto: Haertelpress