Annaberg-Buchholz - Werden die Freunde und Angehörigen des verstorbenen Schatzsuchers Oliver K. (†34) jemals Gewissheit haben? Die Stadt Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) hat aus Kostengründen zunächst beschlossen, den Leichnam nicht zu bergen - eine Entscheidung, die bei manchen auf großes Unverständnis und Empörung stößt. Eine Spendenaktion für die Familie ist bereits in Planung.
Für Daniel Sonntag (39), langjähriger Freund des Verunglückten, war die Entscheidung, Oliver K. im Stollen zu belassen, ein harter Schlag. "Ich bin fassungslos. Es geht hier um einen Menschen, da sollte das Geld keine Rolle spielen", sagt er.
Auch Sonntags Verlobte, Nicole Graupner (45), ist erschüttert: "Wir und die Familie wollen endlich abschließen und Gewissheit haben. Eine Bergung muss erfolgen, damit wir wirklich sicher sein können, dass unser Freund tot ist."
Hintergrund: Am vergangenen Donnerstag wurde Oliver K. offiziell für tot erklärt. Laut Stadtverwaltung befindet sich der Verunglückte etwa 25 Meter tief im Stollen, vermutlich verschüttet.
Die Bergung würde etwa 400.000 Euro kosten – eine Summe, die die Stadt als unverhältnismäßig ansieht. Daher soll das Gesundheitsamt kontaktiert werden, um die Bestattungspflicht auszusetzen. Eine endgültige Entscheidung steht jedoch noch aus.
Spendenkonto soll diese Woche eingerichtet werden
Auch Olivers Bruder Maik (44) ist erschüttert: "Mir fehlen die Worte für das, was hier passiert", erklärt er und zeigt sich sichtlich betroffen.
Am Wochenende legte er mit Freunden Trauergestecke und Kerzen an der Unglücksstelle nieder. "Es geht darum, dass unser Freund ein ordentliches Begräbnis bekommt", meint Kevin Halank (29).
Die Freunde planen, in dieser Woche ein Spendenkonto einzurichten. "Wir sind in Absprache mit den Eltern dazu. Das Geld soll für die Bergung und die Beerdigung bestimmt sein", sagt Sonntag.