Innovation oder Frevel? Erzgebirger erfinden rauchfreien Räuchermann
Olbernhau - Der Holzkunsthersteller Saico aus dem Erzgebirge hat die Räuchermännel neu erfunden: Statt Qualm nebeln sie Wasserdampf mit Duft.
Firmenchef Frank Sajuns (60) hat die modernen "Männel" patentrechtlich schützen lassen und als Schneemann und Nachtwächter auf der Weihnachtsmesse "Christmasworld" in Frankfurt am Main vorgestellt.
"Die Idee kam mir, als ich eine Studie über Feinstaubbelastungen durch das Abbrennen von Räucherkerzen gelesen habe. Unsere neuen Figuren kommen ohne Feinstaub aus. Stattdessen strömt kalter Wasserdampf aus der Mundöffnung, der von einem Ultraschallzerstäuber erzeugt und mithilfe eines kleinen Gebläses transportiert wird", so Sajuns.
Während der Oberkörper der Räuchermänner in traditioneller Handarbeit aus Buchenholz gefertigt wird, besteht das Fußteil mit der Zerstäubertechnik aus einem recyclingfähigen Kunststoff. Sajuns: "Das Wasser-Duft-Gemisch verdampft per Knopfdruck in acht bis 15 Stunden, je nach Einstellung."
Der Dampf-Männel-Macher sieht einen Markt für Kunden, die auf Brandschutz achten müssen. "In Altersheimen oder Krankenhäusern dürfen traditionelle Räuchermänner nicht betrieben werden. Auch für öffentliche Räume, Gaststätten oder Geschäfte ist die Wasserdampf-Variante sicherer. Das Interesse bei der Messe in Frankfurt war groß."
Die 70 Zentimeter hohen Dampf-Männel kosten rund 700 Euro. Kleinere, preisgünstigere Modelle sollen folgen.
Titelfoto: Saico/PR