Im Erzgebirge steht plötzlich wieder ein Mitropa-Kiosk
Pockau-Lengefeld - Auferstanden aus Ruinen: Das Erzgebirge hat wieder einen Mitropa-Kiosk! Sammler Frank Lieberwirth (50) hat das Kult-Objekt in seinem Garten in Forchheim (bei Pockau-Lengefeld) detailgetreu nachgebaut. Sogar die Original-Reklame vom Bahnhof Karl-Marx-Stadt Siegmar erstrahlt in neuem Licht.
Frank Lieberwirth sammelt und erneuert schon seit der Wende Kult-Objekte der DDR. Erst im Frühjahr hatte er mit einer restaurierten Minol-Tankstelle in seinem Garten für Aufsehen gesorgt (TAG24 berichtete).
Sein neuestes Werk: ein Mitropa-Kiosk, wie es sie früher an den DDR-Bahnhöfen gab. Seine Inspiration war die Mitropa-Reklame, die einst am Bahnhof Karl-Marx-Stadt Siegmar leuchtete. "Meine Frau hat sie im Vogtland aufgetrieben und mir zum 50. Geburtstag geschenkt", sagt der Hobby-Bastler.
Seit dem Sommer baute er an seinem Mitropa-Kiosk im Originalmaß von 2,5 Metern mal 1,5 Meter. Diese Woche verpasste er dem Häuschen den letzten Schliff, indem er einen echten DDR-Abluftventilator einbaute. In den Regalen stehen "Olbernhauer Pils"-Flaschen und "Salem"-Zigaretten, die Zeitschriften auf dem Tresen heißen "Mosaik", "Jugend+Technik" und "Das Magazin".
Die Bierflaschen und Zigarettenschachteln sind größtenteils noch gefüllt. Aber einen Unterschied zum "echten" Mitropa-Kiosk gibt es doch: Die Waren sind nicht zu verkaufen. "Wir haben ein Schild am Fenster angebracht: 'Wegen Haushaltstag geschlossen", sagt Frank Lieberwirth schmunzelnd.
Nur zur Einweihungsfeier soll es eine Ausnahme geben. Am 31. Oktober ab 13 Uhr wollen er und seine Frau Mandy (43) vor Ort in der George-Bähr-Straße Kaffee und Bockwürste verkaufen. "Aber der Kaffee kommt aus einer West-Maschine."
Titelfoto: Uwe Meinhold