Höhere Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten: Probeläufe bei Talsperren-Sanierung starten
Olbernhau - Nach der Sanierung des Dörnthaler Teichs in Olbernhau (Erzgebirgskreis) sind nun erste Testläufe geplant.
Zehn Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser 2013, das große Schäden im Erzgebirge und der Region hinterlassen hatte, wurde der Dörnthaler Teich grundlegend saniert. Seit 2021 wurde die Talsperre in drei Bauabschnitten auf den aktuellen technischen Stand gebracht. Im Mai wurde mit dem Wiedereinstau begonnen, für den rund 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt werden.
Wie die Landestalsperrenverwaltung mitteilte, sind nun im Rahmen der Komplexsanierung Funktionsproben der neuen wassertechnischen Ausrüstung notwendig, die nach der aktuellen Wiedereinstauphase zwischen Mitte Juni und Mitte August erfolgen sollen. Damit werden die neu eingebauten Rohrleitungen, Armaturen und Striegelanalgen (eine Betriebseinrichtung zur Steuerung des Wasserabflusses) getestet.
"Durch die damit verbundenen Wasserabgaben aus dem Dörnthaler Teich in den Haselbach wird es kurzzeitig zu erhöhten Wasserständen und Fließgeschwindigkeiten im Haselbach kommen. Trotz der zeitweise erhöhten Wasserstände wird keine Überschwemmungsgefahr bestehen, da die Wasserabgabe stufenweise gesteigert und im Rahmen der schadlosen Abgabemenge bleiben wird", so ein Sprecher der Landestalsperrenverwaltung.
Die Tests sollen, je nach Niederschlägen und Zuflussmengen, an ausgewählten Tagen jeweils zwischen 9 und 16 Uhr durchgeführt werden.
Die Sanierung des Dörnthaler Teichs soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Kosten liegen bei rund zehn Millionen Euro, die von Bund und Land finanziert werden.
Der Dörnthaler Teich ist Teil der Revierwasserlaufanstalt und gehört dort zu den jüngsten Stauanlagen. Er wurde zwischen 1842 und 1844 gebaut. Zusammen mit der historischen Revierwasserlaufanstalt, die ab dem 16. Jahrhundert entstand und für den Freiberger Silberbergbau gebraucht wurde, steht der Teich unter Denkmalschutz und gehört auch zum UNESCO-Welterbe "Montanregion Erzgebirge/Krušnoho".
Titelfoto: LTV - Mirko Salzmann